HANDSCHRIFTLICH - [BUCHMALEREI]. Blatt aus einem Stundenbuch - Ganzseitige Illumination. Treffen von Joachim und Anna an der Goldenen Pforte. In lateinischer Sprache, illuminiertes Manuskript auf Pergament. Frankreich, Paris, um 1505-1515. Wird Jean Pichore oder dem Meister der Triumphe von Petrarca zugeschrieben. Gerahmte Buchmalerei. Maße bei Ansicht: 180 x 115 mm. Auf der Rückseite der Miniatur befindet sich der folgende Text aus dem Stundenbuch des Heiligen Geistes: "[...] me festina. Gloria patri. Antiphona. Veni sancte spiritus ... [...] Hymnus. Nobis sancti spiritus gratia sit data...Oremus. Omnipotens sempiterne deus da nobis illam sancti spiritus...Qui tecum vivit et regnat". Es ist hervorzuheben, dass Pichore die Vorlagen für Stiche zugeschrieben werden, die zur Illustration gedruckter Stundenbücher aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts dienten. Die Begegnung an der goldenen Tür gehört zu den Stichen, deren Vorlagen Jean Pichore zugeschrieben werden (siehe z. B. Les Heures imprimées par Gillet Hardouin, 18. März 1509, Stich in C. Zöhl, Jean Pichore. Buchmaler, Graphiker und Verleger in Paris um 1500, Turnhout, 2004, Abb. 170). Eine der vorliegenden Miniatur sehr ähnliche Komposition findet sich in einem Stundenbuch aus der ehemaligen Astor-Sammlung, das später von der Galerie Les Enluminures (Paris), Rencontre à la porte dorée, fol. 74 beschrieben wurde (siehe Galerie Les Enluminures. Books of Hours (Stundenbücher). Katalog 9, Nr. 9 (2000); Buchmalerei reproduziert in. C. Zöhl, 2004, Abb. 69), die das Stundenbuch der Empfängnis der Jungfrau Maria illustriert. Es ist anzunehmen, dass die vorliegende Miniatur einen ähnlichen Text in das vorliegende zerstückelte Stundenbuch einführte. Jean Pichore war ein Buchmaler und Drucker, der nachweislich zwischen 1502 und 1521 in Paris tätig war. Der Meister der Triumphe Petrarcas, der in den Jahren 1499-1514 ebenfalls in Paris, aber auch in Rouen tätig war, gehörte zu den engen Mitarbeitern von Jean Pichore. Er verdankt seinen Namen einem Manuskript der Triomphes de Pétrarque, das unter der Signatur Paris, BnF, fr. 594) aufbewahrt wird.