BAMBARA-ZIMIER, CIWARA, MALI Holz, Metall H. 126 cm Provenienz : Galerie Flak (Paris) Große Bambara-Zimäre, die eine stilisierte Hippotragus-Antilope darstellt. Der geometrisch behandelte Kopf wird von einem Paar spitz zulaufender Hörner gekrönt. Parallel dazu bilden die Ohren Auswüchse, die sich an der Spitze verbreitern. Auf der Oberfläche ist ein Dekor eingekerbt und die Stirn ist mit ausgeschnittenen Metallplatten verziert. Der Hals des Tieres, der von einer gezackten Mähne durchzogen ist, weist eine wunderschöne Flecht- und Tagewerkarbeit auf. Der zylindrische Körper ist eher schlicht gestaltet. Das Ganze ist mit einer starken Gebrauchspatina überzogen. In der Antike lehrte die Antilope den Menschen die Landwirtschaft. Während der Erntezeit erschien sie in Gestalt von Tänzern, die mit einem Chiwara-Hut und einem Kostüm bekleidet waren. Begleitet von Gesang, Musik und Tanz wurden die Bauern in einer Reihe aufgestellt und mussten mit einer Hacke so schnell wie möglich ein bestimmtes Stück Land jäten. Von den Tänzern angefeuert, von den Melodien über die Helden der Vergangenheit ermutigt und von den schönsten Mädchen des Dorfes befächelt, mussten die Hackenschwinger ihre Energie verdoppeln. Der Sieger wurde als chiwara, als das Raubtier der Kultur, bezeichnet. Diese Tradition verschwand mit dem Aufkommen des Pfluges (Colleyn, 2002).