MIRALLES

ANA MIRALLES DJINN La Favorite (T.1), Dargaud 2001 Originalplanche Nr. 21, begleitet von ihren sieben vorbereitenden Schritten in Bleistift auf Pauspapier. Signiert. Aquarell und Tusche auf Papier. 32 × 41,5 cm (12,6 × 16,34 in.) Erster Strip: drei Kästchen. Zweiter Strip: zwei Kästchen. Schließlich, als Abschluss dieser unausweichlichen Konstruktion, ein Strip mit einem einzigen Feld, fast ein Panorama. Eine Konvergenz, die so fatal ist wie der Schraubstock der Begierde: Der fragliche Bogen verdient eine solche Sorgfalt. Denn sie verriegelt einen Schlüssel der Saga: die Verführung von Lady Nelly Nelson durch Jade, die neue Favoritin des Sultans Murati - und dessen tödliche Waffe. Jade verführt später auf Befehl des Sultans auch Lord Nelson, Nellys Ehemann. Um diese Ménage à trois herum entwickelt sich eine Saga, die an Reichtum und Umfang kaum zu überbieten ist. Während sich die beiden Frauen auf ihre unvermeidliche Umarmung zubewegen und dabei eine Szenerie mit Springbrunnen und Teichen durchqueren, die des Orientalisten Jean-Léon Gérôme würdig ist - und von ihm inspiriert wurde -, bleiben zwei Männer unter sich: ein junger britischer Diplomat und ein alter osmanischer Potentat, die sich einen heimlichen Krieg liefern. Sind sie die Herren des Spiels? Sie mögen es noch glauben, aber der Leser dieser Seite weiß bereits, dass sich der Wind gerade gedreht hat. Ein paar Seiten zuvor hatte es nur eine arrangierte Autopanne gebraucht, um die viktorianische Strenge vor dem schwülen Charme eines Dschinns zu beugen.