MIRALLES

ANA MIRALLES DJINN Dargaud Un tatouage libertin, Originalillustration aus dem Jahr 2021, veröffentlicht in Ana bei Daniel Maghen Editions im Jahr 2022. Unterzeichnet. Aquarell und Bleistift auf Papier. 63,4 × 48 cm (24,96 × 18,9 in.) Auf dem vorliegenden Aquarell, das aus Band 3 von Djinn extrapoliert wurde, befahl Jade einer Sklavin, den Vornamen ihres englischen Geliebten, Lord Harold Nelson, auf ihre Haut zu kalligraphieren. Aus der erotischen Illustration wird sogleich eine libertäre. Neben Turbanen, Wandbehängen, kostbaren Pantoletten, die auf zierliche Füße warten, orientalistischen Keramiken und Glaswaren erinnert das Werk an das französische 18. Denn die Bühne verschiebt jene Passage aus Les Liaisons dangereuses, in der Valmont, der den nackten Körper seiner Geliebten Emilie als Pult benutzt hat, eine zweideutige Liebeserklärung an die prüde Madame de Tourvel verfasst. Bei Laclos haben die Worte eine doppelte Bedeutung. Bei Djinn dringen sie tief in das Fleisch ein. Der Vorname ihres Geliebten wird buchstäblich in Jades Lenden versinken und dort nur ein unauslöschliches Brennen hinterlassen. Nichts ist so beständig wie eine verblasste Tätowierung. "Diese Illustration hatte ich schon lange im Kopf", sagt Ana Miralles. "Ich wollte beschreiben, was in dem Raum zwischen zwei Kästchen eines Comics existiert. Und das Leben von Jade im Harem malen, in seiner Üppigkeit und seinem Alltag."