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CUNO AMIET (Solothurn 1868–1961 Oschwand) Stillleben mit Fayence und Äpfeln. 1893. Verso: Skizze einer Bretonin in Halbfigur. Tempera und Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert: Amiet 93. 50 × 30 cm. Provenienz: - Franz Baur, Basel, bis 1931. - Auktion Auktionshaus Zofingen, 3.6.2010, Los 2516. - Schweizer Privatsammlung. Ausstellungen: - Basel 1894, Permanente Ausstellung, Kunsthalle Basel, 11.–12.1894. - Roggwil 2018, Cuno Amiet. Retrospektive zum 150. Geburtstag, Bromer Art Collection, 29.3.–1.7.2018. Literatur: - L.: Aus der Basler Kunsthalle, in: Allgemeine Schweizerzeitung, 2.12.1894. Nr. 283. - Karoline Beltinger: Maltechnische Untersuchungen zu den Gemälden von Cuno Amiet, 1883–1914, Zürich 2014, S. 53, Abb.-Nr. 27. - Franz Müller und Viola Radlach: Cuno Amiet. Die Gemälde 1883–1919, Hrsg. Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich 2014, Bd. I, S. 126, Nr. 1893.21 (mit Abb.). Nach Studienjahren in Paris, die durch Aufenthalte in Solothurn oder Stampa (bei Giovanni Giacometti) unterbrochen wurden, geht Cuno Amiet auf Anraten eines befreundeten Malers im Mai 1892 nach Pont-Aven, wo er über ein Jahr bleibt. 1864 "entdeckte" der amerikanische Maler Robert Wylie Pont-Aven und blieb dort bis zu seinem Tod 1877. Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatten Maler wie Camille Corot und Eugène Boudin die Bretagne aufgesucht, da ihnen die raue, ursprüngliche Landschaft Themen für ihre Werke bot. 1883 war die Künstlerkolonie bereits auf über 100 Künstler angewachsen. Viele ausländische Maler kamen wegen der niedrigen Lebenshaltungskosten. Paul Gauguin hielt sich seit dem Jahr 1886 wiederholt in Pont-Aven auf und beeinflusste mit seinem Werk viele, die sich auf seinen Spuren ebenfalls hierhin begaben. Hier trifft Giacometti Émile Bernard, Paul Sérusier und Roderic O’Conor, die alle seine Malerei inspirieren. "Bei seiner Ankunft in der Pension Gloanec in Pont-Aven im Mai 1892 fiel der Blick Amiets auf ein Stillleben von Gauguin an der Wand des Ess-Saals: "Kirschen in einer Schale auf weissem Tischtuch […] Ganz einfach, gar nichts Forciertes, wunderbar klar und hell, naturnah, gar nicht auf Licht und Schatten, leuchtende Farben in kleinen Flächen und Strichen einfach hingelegt. – Ich war ganz bewegt, war ganz verzaubert." Im Jahr darauf malte Amiet das Stillleben mit Fayence und Äpfeln nicht in der lockeren, breit angelegten, asymmetrischen Kompositionsweise Gauguins, sondern in symmetrischer, kompakt-vertikaler Anordnung. In der verhalten divisionistischen Pinselsprache und im subtilen Gebrauch der Komplementärfarben näherte er sich indessen seinem Vorbild an. Auf der Rückseite des Stilllebens skizzierte Amiet das Halbfigurenporträt einer Bretonin." (Müller und Radlach 2014). Dieses mit * (Asterisk) bezeichnete Objekte ist vollumfänglich mehrwertsteuerpflichtig, d. h. bei diesen Objekten wird die MWST auf den Zuschlagspreis plus Aufgeld berechnet. Käufer, die eine rechtsgültig abgestempelte Ausfuhrdeklaration vorlegen, erhalten die MWST rückvergütet.

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