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ERNEST BIÉLER (Rolle 1863–1948 Lausanne) Fileuse et dévideuse dans un intérieur saviésan. 1942. Tempera auf Karton. Unten rechts signiert und datiert: E·BIELER 1942. 64 × 89 cm. Provenienz: Schweizer Privabesitz, von der heutigen Besitzerin um 1960 in Rivaz bei der Witwe des Künstlers erworben. Ausstellungen: - Sion 2005, Ernest Biéler dans les collections privées, Musée de l'Evêché, 14.10.–27.11.2005 (das Gemälde diente als Plakat-Motiv für die Ausstellung). - Bern 2011, Ernest Biéler. Geträumte Wirklichkeit, Kunstmuseum Bern, 8.7.–13.11.2011, Nr. 122 (verso Etikett). - Martigny 2011/12, Ernest Biéler. Réalité rêvée Fondation Gianadda, 1.12.2011–26.2.2012, Nr. 122 (verso Etikett). Als der Maler, Zeichner und Mosaikkünstler Ernest Biéler 1900 in die Schweiz zurückkehrte, liess er sich im Wallis nieder und trug zusammen mit Edouard Vallet und Raphaël Ritz zur Entwicklung der Schule von Savièse bei. Seine Motive folgten Biélers Interesse für die raue Walliser Landschaft und die Traditionen und Bräuche der Bevölkerung. Diese typische Genreszene in einem Interieur in Savièse zeigt zwei Frauen, die in verschiedenen Stadien der Wollverarbeitung tätig sind. Im Hintergrund rechts wird die Wolle am Spinnrad gesponnen, während im Vordergrund links eine Figur den Faden auf eine Haspel aufwickelt. In diesem Spätwerk bringt der vibrierende Pinselstrich Bewegung und Fluss in die friedliche häusliche Komposition. Die allmähliche Abkehr von der Ölmalerei und die Hinwendung zur Tempera-Malerei ermöglichten es Biéler, einen lineareren und dekorativeren Stil zu entwickeln. Bemerkenswert ist auch der Originalrahmen des Gemäldes aus Ulmenholz.

zurich, Schweiz