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Römischer Goldring mit Smaragdporträt des jungen Marcus Aurelius CA. 140 N. CHR. Hochwertiges Smaragdtiefdruckporträt (grüner Beryll) des Marcus Aurelius als junger Mann im Profil nach links; der Militärmantel (paludamentum) in Verbindung mit der extremen Jugend des Dargestellten deutet darauf hin, dass es sich nicht um ein privates Porträt, sondern um das eines kaiserlichen Prinzen handeln muss; der Stil der Schnitzerei und die Frisur des Dargestellten gehören eindeutig in die antoninische Zeit; auch das Material deutet auf ein kaiserliches Thema hin: Der Stein, hart, spröde und sehr schwer zu bearbeiten, war in dieser Größe sehr prestigeträchtig; römische Beispiele für derartige Porträts aus Smaragd oder Aquamarin sind sehr selten und stellen in der Regel Mitglieder der kaiserlichen Familie dar; der Cabochon ist in einen zeitgenössischen Fingerring aus Gold gefasst, der aus einem flachen Ring mit Granulat an den Schultern und einer ellipsenförmigen Lünette besteht. Vgl. Chadour, A.B., Rings. The Alice and Louis Koch Collection, volume I, Leeds, 1994, item 367, für den Ringtyp; auch für die Ring-/Lünettenform Koch coll. no.349 (2.-3. Jahrhundert); und für die Lünette siehe Marshall, F. H., Catalogue of the Finger Rings, Greek, Etruscan, and Roman, in the British Museum, 1907, 87, no.509. (1 in.). 5,92 Gramm, 26,22 mm Gesamtlänge, 17,48 mm Innendurchmesser (ungefähre Größe British N, USA 6 1/2, Europa 13,72, Japan 13). Erworben 1970-1990. Ex-Eigentum einer verstorbenen Dame. Dieses Los wurde mit der Interpol-Datenbank für gestohlene Kunstwerke abgeglichen und wird von der Suchbescheinigung Nr. 114493-195583 begleitet. Dr. Ittai Gradel schreibt: "Das Porträt stellt höchstwahrscheinlich Marcus Aurelius als jungen Prinzen und Erben des kaiserlichen Throns dar, etwa 140 n. Chr. Die einzig mögliche Alternative scheint sein Sohn Commodus als Jugendlicher zu sein, um 175 n. Chr. Wie der junge Marcus ist auch das Jugendporträt des Commodus von Münzen (und Skulpturen) gut bekannt. Das Haar des jungen Commodus ist jedoch weniger gelockt, sein Hals dünner und seine gesamte Erscheinung zarter und verweichlichter als die Jugendporträts seines Vaters, die besser zum Bild des Juwels zu passen scheinen; außerdem scheint die Spaltung des Haarkranzes auf der Stirn ein bewusster Versuch zu sein, den charakteristischen Haarscheitel an derselben Stelle im (einzigen) skulpturalen Hauptporträt des jungen Marcus zu reproduzieren. Obwohl es sehr knapp ist, sollte daher eher Marcus als Commodus hier das Thema sein.' [Ein Video dieses Loses ist auf der Timeline Auctions Website zu sehen.]

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