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ARP, HANS (AUCH JEAN) "Felsgehirn/Cerveau de rocher". Bronze, poliert, umseitig sig. "Arp" u. num. 3/25, H: 8 cm, B: 12,5 cm, T: 9 cm Wenige Stellen mit kleinen dunklen Punkten. Literatur: Eduard Trier, Hans Arp. Skulpturen 1957-1966, Stuttgart 1968, S. 117, Nr. 244. Das Werk entstand 1961. Hans Arp studierte 1904-1908 an der Kunstschule Weimar und an der Académie Julian in Paris. 1909 zog er in die Schweiz und wurde Mitbegründer der Künstlervereinigung "Moderner Bund". Nach einer ersten Ausstellung in Zürich 1915 lernte Arp über Tristan Tzara, dessen Gedichte er illustrierte, Hugo Ball und Richard Huelsenbeck kennen. Zusammen begründeten sie den Dadaismus in der Schweiz. Durch seine Heirat mit der Künstlerin Sophie Taeuber erfuhr Arps Werk eine neue Inspiration. 1923 arbeitete er mit Kurt Schwitters zusammen, stellte mit den Surrealisten in Paris aus und wurde Mitglied der Künstlerbewegung Abstraction-Création. Im Dritten Reich wurden seine Werke als entartete Kunst diffamiert, was eine längere Periode finanzieller Schwierigkeiten nach sich zog. In dieser Zeit musste sich Arp auf die Verwendung billiger Materialien beschränken. So entstanden die "Dessins aux doigts" und die "Papiers froissés". Nach dem Tod seiner Frau reiste Arp in die USA, nach Italien und Griechenland, wo er Anregungen für sein plastisches Schaffen erhielt. "Obwohl Arps Skulpturen eine so vielfältige Assoziierbarkeit besitzen, wurde dieser Bedeutungsreichtum mit nur wenigen, seit 1930 konstanten, formalen Mitteln erzielt. Die lebensvollen prallen Rundungen, die weichen Übergänge, der Wohllaut der gleitenden Konture, das Wellige, aber auch das jähe Unterbrechen des genussvollen Ineinanderfliessens durch harte Schnitte und scharfe Grate gehören zu einem bildhauerischen Repertoire, das sich durch Beständigkeit und abwandelnde Wiederholung als unverkennbare Syntax von Hans Arp in unser Bewusstsein eingeprägt hat." (Eduard Trier, Hans Arp Skulpturen 1957-1966, Stuttgart 1968, S. XV) http://www.dobiaschofsky.com/d106--10469.html

berne, Schweiz