CHRISPIJN VAN DEN BROECK (1530-1590) (zurechenbar zu)



Das letzte Abendmahl, u…
Beschreibung

CHRISPIJN VAN DEN BROECK (1530-1590)

(zurechenbar zu) Das letzte Abendmahl, um 1575-1580. Paneel (getäfelt). Chrispijn van den Broeck ist vor allem für seine Zeichnungen bekannt, von denen viele als Vorlagen für Drucke dienten. So sind 146 gezeichnete Blätter bekannt, von denen 89 u.a. auch von Christoffel Plantin (1520-1589) im Druck veröffentlicht wurden. Sein malerisches Werk ist jedoch äußerst selten.¹ Chrispijn wurde 1523/24 in Mechelen geboren. Erst 1559 wurde er als Bürger der Stadt Antwerpen eingetragen, obwohl er bereits 1555 Meister der St.-Lukas-Gilde in derselben Stadt war. Wie viele Künstler seiner Generation reiste er wahrscheinlich in jungen Jahren nach Italien, obwohl dies bis heute nicht bewiesen werden kann. Dennoch zeigt sein Werk eine große Affinität zu den venezianischen Meistern, und er verfügt über eine gute Kenntnis der italienischen Architektur, die er häufig in die Hintergründe seiner Kompositionen einbezieht. Möglicherweise erwarb er aber auch den italienischen Einfluss in der großen Werkstatt seines Lehrers Frans Floris (1515/20-1570), der eine entscheidende Rolle für die nördliche Renaissance spielte. Dieses großartige Abendmahl kann aufgrund eines stilistischen Vergleichs mit dem gezeichneten Werk von Van den Broeck diesem Meister zugeschrieben werden. Eine Zeichnung mit einer sehr ähnlichen Komposition wurde Van den Broeck von I. Q. Regteren Altena zugeschrieben. Das Blatt wurde bei seiner Auktion bei Christie's, Amsterdam, am 13.05.2015, Los 98, verkauft. Obwohl die Figuren unterschiedlich um den Tisch herum angeordnet sind, scheint es sich um dieselben Personen zu handeln. Zum Beispiel ähneln die Erscheinung des Johannes in Rot und des alten, grauen, kahlköpfigen Apostels sehr stark den gleichen Figuren auf der Zeichnung. Auch die anderen bärtigen Apostel mit ihren dunklen, lockigen Haaren, die ihnen ziemlich lang in den Nacken fallen, und ihren ausgeprägten Nasen haben große Ähnlichkeit mit den anderen Figuren um den Tisch. Ein ähnlicher stilistischer Vergleich - d. h. mit anderen Kompositionen - gilt auch für einige signierte Zeichnungen, darunter eine Beschneidung im Britischen Museum (Inv. 1858,0417.1564 ), auf der ein ähnlicher Baldachin zu finden ist; eine auf 1(74) datierte Untere Herabkunft des Heiligen Geistes im Muzeum Narodowe (Inv. Rys.Ob.d.705 MNW) in Warschau und ein Christusbild im Rijksmuseum (Inv. RP-T-1884-A-295), das ebenfalls denselben Gesichtstypus aufweist. Legt man diese große Tafel neben die seltenen signierten Gemälde, so fällt auf, dass das vorliegende Abendmahl mehr Nuancen in den Glasurschichten und feine Glanzlichter in den Gesichtern aufweist. So bewahrt das KMSKA zwei der signierten Tafeln auf, darunter ein Jüngstes Gericht (Inv. 380 ) und ein rhetorisches Wappen (Inv. 553). 1. vgl. Paul Wescher, "Crispijn van den Broeck als Maler", Jahrbuch des Königlichen Museums der Schönen Künste Antwerpen, 1974, S. 171-185. 112 x 158 cm (132 x 180 cm)

CHRISPIJN VAN DEN BROECK (1530-1590)

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