DESMARETS de SAINT SORLIN, Jean

Délices de l'esprit et autres ouvrages de piété S.l., 1680. In-12. Vollmaroquin, das in der Mitte der Deckel mit der Figur von Françoise-Athénaïs de Rochechouart de Mortemart geprägt ist, die von einer Herzogskrone überragt und von einem goldenen Netz umgeben ist. Verzierte Schnittkanten, Innennetz, vergoldeter Schnitt. Delices de l'esprit: 209 pp. - Der Weg zum Frieden: 55 S. - Sammlung christlicher Gedichte: 12 S. - Abraham oder das vollkommene Leben: 34 S. - Die sieben christlichen Tugenden: 30 Seiten. Seltenes Exemplar aus dem Besitz von Madame de Montespan. "Die Bücher von Madame de Montespan zeichnen sich durch ihre zeitgenössischen Einbände mit Wappen aus, die meist aus rotem Maroquin bestehen. [...] Die Provenienz gilt als sehr selten, wie in den Verkaufskatalogen von Quentin-Bauchart erwähnt wird. Kaum mehr als neunundsiebzig Werke, d. h. 125 Bände, wurden 1707 in Oiron inventarisiert, von denen nur etwa zwanzig in rotes Kalbsleder mit Wappen gebunden waren. [...] Nicht alle Bücher der Marquise wurden 1707 in Oiron aufbewahrt: Ein großer Teil der Bücher, die in den letzten Jahren zum Verkauf standen, sind dort nicht inventarisiert." Nun ist es so, dass dieses Buch, das den charakteristischen Einband der Bibliothek von Madame de Montespan erhalten hat, nicht nur in dem oben erwähnten Inventar aufgeführt ist, sondern dass man auch genau weiß, wo es aufbewahrt wurde: "Il ne subsiste à près près rien du mobilier de Madame de Montespan inventorié à Oiron entre le 22 et le 28 juillet 1707 à la demande du marquis d'Antin, fils légitime de la marquise, par son tapissier. In diesem [datierten] Inventar vom Juli 1707 heißt es [jedoch], dass in "einer Truhe ein Buch mit dem Titel Le martyrologe des Chevaliers de Malte, ein weiteres Buch mit dem Titel Les Délices de l'esprit [hier abgebildet], ein weiteres Buch mit dem Titel Les Lettres chrestiennes et spirituelles" gefunden wurde." Grégory Vouhé fügt in seinem Text über das Schloss von Oiron hinzu, dass es "oft unmöglich ist, die Ausgabe zu bestimmen, die die Marquise unter den verfügbaren besaß, zumal das Format nie angegeben wird, wie zum Beispiel bei Desmarets de Saint-Sorlins Délices de l'esprit" (Die Köstlichkeiten des Geistes). Zumindest was diese Délices betrifft, ist es nun möglich, sie ganz genau zu beschreiben, da wir dieses Exemplar zum Verkauf anbieten! Was den Text betrifft, so schreibt Cousinié: "Ein "bekehrter" Schriftsteller wie Desmarets de Saint-Sorlin übernimmt in seinen Delices de l'Esprit all das erotisierende Vokabular von "Vereinigung", "Tressaillemens", "goust divin", "süßen Tränen", "geistiger Trunkenheit", "Herzensdilatation", "tödlicher Wunde", "Ekstase oder Verzückung", "Liebesexzess", "Verflüssigung", das zum Teil seinen Erfolg ausgemacht hat." Exlibris von Walter Wilson Greg (1875-1959), einem britischen Gelehrten und Bibliographen, der einer der führenden Shakespeare-Spezialisten war. Grégory Vouhé, Château d'Oiron. Die Bibliothek von Madame de Montespan, 30. Mai 2018 https://actualite.nouvelle-aquitaine.science/chateau-doiron-la-bibliotheque-de-madame-de-montespan/ F. Cousinié, Bilder und Kontemplation im mystischen Diskurs des 17. Jahrhunderts in Frankreich https://www.cairn.info/revue-dix-septieme-siecle-2006-1-page-23.htm#no77