DU MONIN (Jean-Édouard).
Ɵ Die Uranologie, oder Der Himmel. Contenant, outre l'ordinaire doctrine de la Sphaere, plusieurs beaus discours dignes de tout gentil esprit. Paris, Guillaume Julien, 1583. In-12, fauvefarbenes Basan, Rückenverzierung, roter Schnitt (Buchbinderei des 18. Jahrhunderts).
Originalausgabe dieses Gedichts mit mehr als 6500 Versen, "das einzige lange astronomische Gedicht der französischen Renaissanceliteratur" (Isabelle Pantin).
Sie ist Philippe Desportes gewidmet und mit einem Holzschnittporträt des 23-jährigen Autors in einem Medaillon geschmückt. Unter den einleitenden Stücken ist ein kurioses Heutain Bourgueingnon in Patois zu erwähnen, das mit Phelipot de Gyton veille clargenot signiert ist.
Jean-Édouard du Monin, ein "literarischer Meteor mit tragischem Schicksal" (N. Ducimetière), wurde um 1557 in Gy, einem Dorf in der Nähe von Vesoul, geboren. Mit gerade einmal 21 Jahren wurde er zum Lehrer am renommierten Collège de Bourgogne ernannt und von seinen Schülern verehrt, die angesichts seines Wissens in Ekstase gerieten. Er hielt sich selbst für den besten Schüler von Ronsard (J'aurai toujours le seul Ronsard pour seul imitable & seul inimitable, sagte er). Er starb unter ungeklärten Umständen, ermordet an einem Abend im November 1586.
Mit seinem Hauptwerk, der Uranologie, gelang ihm das Kunststück, auf Französisch ein Gedicht zu verfassen, das ganz dem Himmel gewidmet war und dessen Vorlage es damals nur auf Latein gab.
Handschriftliches Ex-dono auf dem Titel, fast verblasst; durchgestrichener Vermerk in blauer Tinte auf dem Titel.
Auf dem Titel ist die letzte Ziffer des Datums mit der Feder überstrichen, wodurch das Datum auf 1584 geändert wird.
Oben auf dem Titel wasserrandig, Papier gleichmäßig braunfleckig. Kleine Reparatur am Rand des vorletzten Blattes. Einband berieben, zwei Backen gesprungen.
Isabelle Pantin, La Poésie du ciel en France, S. 315 ff. - Diane Barbier-Mueller, Inventaire..., Nr. 300.
