CHOLIÈRES (Jean Dagonneau, sieur de).

Ɵ La Guerre des Masles contre les Femelles : Représentant en trois Dialogues les prérogatives & dignitez tant de l'un que de l'autre sexe. Mit den poetischen Meslanges. Paris, Pierre Chevillot, 1588. In-12, porphyrfarbenes Kalbsleder mit goldgeprägter Rahmenleiste, verziertem Rücken, rotem Rückentitel, gesprenkeltem Schnitt (Buchbinderei des späten 18. Jahrhunderts). Äußerst seltene Originalausgabe dieses wohl besten Werkes des Sieur de Cholières, eines Dichters und Anwalts, dessen bunte Sprache an die von Rabelais und Tabourot erinnert. Ein Nachdruck in einer Auflage von 100 Exemplaren wurde 1864 auf Initiative von Paul Lacroix erstellt. Der Band enthält den Furieuse et effroiable guerre des masles contre les femelles, ein in drei mit einigen Tiraden in Versform durchsetzte Prosadialoge gegliedertes Werk, in dem sich die Anhänger und Gegner des schönen Geschlechts streiten. In den Mélanges poétiques sind zahlreiche versifizierte Stücke (Sonette, Stanzen, Vierzeiler usw.) des Autors versammelt, von denen viele über die Liebe debattieren. Die Tyrannei der Ehemänner wird angeprangert, deren Macht göttliches Recht ist und die ihre Frauen "für ein bisschen Wein" sterben lassen können. Cholières zeichnet nicht ohne Raffinesse ein Bild der politischen und sozialen Lage der Frau im 16. Jahrhundert (Pia, Dictionnaire des œuvres érotiques, S. 206). Handschriftliches Exlibris auf dem Titel. Aus den Bibliotheken Viollet-le-Duc (II, 1847, S. 156) und Auguste-Pierre Garnier. Restaurierungen am Einband (Kapitale, Ecken und eine Backe). Aureole und Randwasser auf den letzten Blättern. J. P. Barbier-Mueller, IV-1, Nr. 67. - Gay-Lemonnyer, T. II, col. 441. - Diane Barbier-Mueller, Inventaire..., Nr. 126.