Null CONDÉ (HENRI DE BOURBON, PRINCE DE). Mit "Henry de bourbon" unterzeichneter…
Beschreibung

CONDÉ (HENRI DE BOURBON, PRINCE DE). Mit "Henry de bourbon" unterzeichneter Brief mit 6 autographen Wörtern, adressiert an Johann Kasimir von der Pfalz. Montréal [nordöstlich von Avallon, im heutigen Département Yonne], 28. Juni 1576. 1 S. folio, Adresse auf der Rückseite mit Überresten eines Wappensiegels aus rotem Wachs, Risse durch das Schließsystem des Briefes, Spuren eines Randreiters mit Restaurierung. "Monsieur mon cousin, le sr de Rany a ses maisons en ces quartiers et doubte sy voz trouppes en approchant y vinsent loger et fourrager, et, d[ue] autant qu[ue] je l'a tousjours cogneu l'trés affectionné en mon endroict, je ay bien voully f[air]e ceste p[rese]nte en son faveur et vous supplier bien affectueux de lui gratifier de v[ost]re sauvegarde pour sesd[ictes] maisons.... vous asseurant, Monsieur mon cousin, qu'il vous fera service en recompense si l'oca[si]on s'en p[rese]nte, et, pour mon regard, j'estimeray la faveur q[u]l'il recevra de vous en cela comme si elle estoit pour l'une de mes maisons...". Könnte es sich bei dem "sr de Rany" um François de La Magdelaine, den Herrn von Ragny, einem Schloss in der Nähe von Savigny-en-Terre-Plaine, 6 km von Montreal entfernt, handeln, wenn man bedenkt, dass diese Person ein überzeugter Katholik war, der Heinrich III. treu ergeben war? LEITER DER PROTESTANTENPARTEI UND KUSIN DES ZUKÜNFTIGEN HENRI IV, DER PRINZ VON CONDE Henri de Bourbon (1552-1588) kämpfte im dritten Religionskrieg mit ihm. Nach dem Bartholomäustag musste er unter Zwang abschwören, ging aber ins Heilige Römische Reich, um Unterstützung für die protestantische Sache zu suchen: Dort erhielt er 1576 im fünften Religionskrieg die Hilfe des Pfalzgrafen bei Rhein. Der Prinz von Condé provozierte noch den siebten Krieg, indem er 1579 La Fère eroberte, und geriet mit seinem Cousin in Rivalität um die Führung der protestantischen Partei, erwies sich aber dennoch als aktiver Verbündeter im Krieg der Liga. Er starb so plötzlich, dass man an eine Vergiftung glaubte. JEAN-CASIMIR, ein mit den französischen Protestanten verbündeter deutscher Fürst, war wie sein Vater, der Pfalzgraf bei Rhein Friedrich III, Calvinist. Durch mehrere Aufenthalte am französischen Hof und am Hof des Herzogs von Lothringen in Nancy hatte dieser Beziehungen geknüpft, die ihn dazu veranlassten, sich am Religionskonflikt in Frankreich zu beteiligen: Er entsandte zweimal Truppen, 1567 zur Unterstützung von Gaspard de Coligny und Anfang 1576 unter der Führung seines Sohnes Jean-Casimir. Dieser kam also, um den Prinzen von Condé (der ihm im Gegenzug die Drei Bistümer versprochen hatte) und den Herzog von Anjou gegen Heinrich III. zu unterstützen, setzte seine Aktion aber aus, nachdem die königliche Macht im April Verhandlungen begonnen hatte, in denen sie ihm riesige Summen versprach und ihm im Mai das Herzogtum Etampes zusprach. Der Tod seines Vaters Friedrich III. im Oktober und die Thronbesteigung seines lutherischen älteren Bruders Ludwig VI. schwächten ihn jedoch, während Frankreich seine Verpflichtungen nicht einhielt und ihm im März 1577 sogar das Herzogtum Étampes wieder abnahm. Johann Kasimir kehrte daraufhin nach Deutschland zurück, wo er nach dem Tod Ludwigs VI. bald zum Regenten der Pfalz wurde.

CONDÉ (HENRI DE BOURBON, PRINCE DE). Mit "Henry de bourbon" unterzeichneter Brief mit 6 autographen Wörtern, adressiert an Johann Kasimir von der Pfalz. Montréal [nordöstlich von Avallon, im heutigen Département Yonne], 28. Juni 1576. 1 S. folio, Adresse auf der Rückseite mit Überresten eines Wappensiegels aus rotem Wachs, Risse durch das Schließsystem des Briefes, Spuren eines Randreiters mit Restaurierung. "Monsieur mon cousin, le sr de Rany a ses maisons en ces quartiers et doubte sy voz trouppes en approchant y vinsent loger et fourrager, et, d[ue] autant qu[ue] je l'a tousjours cogneu l'trés affectionné en mon endroict, je ay bien voully f[air]e ceste p[rese]nte en son faveur et vous supplier bien affectueux de lui gratifier de v[ost]re sauvegarde pour sesd[ictes] maisons.... vous asseurant, Monsieur mon cousin, qu'il vous fera service en recompense si l'oca[si]on s'en p[rese]nte, et, pour mon regard, j'estimeray la faveur q[u]l'il recevra de vous en cela comme si elle estoit pour l'une de mes maisons...". Könnte es sich bei dem "sr de Rany" um François de La Magdelaine, den Herrn von Ragny, einem Schloss in der Nähe von Savigny-en-Terre-Plaine, 6 km von Montreal entfernt, handeln, wenn man bedenkt, dass diese Person ein überzeugter Katholik war, der Heinrich III. treu ergeben war? LEITER DER PROTESTANTENPARTEI UND KUSIN DES ZUKÜNFTIGEN HENRI IV, DER PRINZ VON CONDE Henri de Bourbon (1552-1588) kämpfte im dritten Religionskrieg mit ihm. Nach dem Bartholomäustag musste er unter Zwang abschwören, ging aber ins Heilige Römische Reich, um Unterstützung für die protestantische Sache zu suchen: Dort erhielt er 1576 im fünften Religionskrieg die Hilfe des Pfalzgrafen bei Rhein. Der Prinz von Condé provozierte noch den siebten Krieg, indem er 1579 La Fère eroberte, und geriet mit seinem Cousin in Rivalität um die Führung der protestantischen Partei, erwies sich aber dennoch als aktiver Verbündeter im Krieg der Liga. Er starb so plötzlich, dass man an eine Vergiftung glaubte. JEAN-CASIMIR, ein mit den französischen Protestanten verbündeter deutscher Fürst, war wie sein Vater, der Pfalzgraf bei Rhein Friedrich III, Calvinist. Durch mehrere Aufenthalte am französischen Hof und am Hof des Herzogs von Lothringen in Nancy hatte dieser Beziehungen geknüpft, die ihn dazu veranlassten, sich am Religionskonflikt in Frankreich zu beteiligen: Er entsandte zweimal Truppen, 1567 zur Unterstützung von Gaspard de Coligny und Anfang 1576 unter der Führung seines Sohnes Jean-Casimir. Dieser kam also, um den Prinzen von Condé (der ihm im Gegenzug die Drei Bistümer versprochen hatte) und den Herzog von Anjou gegen Heinrich III. zu unterstützen, setzte seine Aktion aber aus, nachdem die königliche Macht im April Verhandlungen begonnen hatte, in denen sie ihm riesige Summen versprach und ihm im Mai das Herzogtum Etampes zusprach. Der Tod seines Vaters Friedrich III. im Oktober und die Thronbesteigung seines lutherischen älteren Bruders Ludwig VI. schwächten ihn jedoch, während Frankreich seine Verpflichtungen nicht einhielt und ihm im März 1577 sogar das Herzogtum Étampes wieder abnahm. Johann Kasimir kehrte daraufhin nach Deutschland zurück, wo er nach dem Tod Ludwigs VI. bald zum Regenten der Pfalz wurde.

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