CHAPELAIN Jean (1595-1674) Dichter; Gründungsmitglied der Académie française, in…
Beschreibung

CHAPELAIN Jean (1595-1674)

Dichter; Gründungsmitglied der Académie française, in der er eine wichtige Rolle spielte, indem er u. a. ihre Satzung verfasste. 6 L.A.S. "Chapelain", Paris 1664-1670, an Carlo DATI in Florenz; 11 Seiten in-8 oder in-4, 3 Adressen mit Fragmenten von roten Wachsstempeln; die ersten beiden auf Italienisch. Schönes Ensemble an den Sekretär der Accademia della Crusca, den Chapelain auf den Adressen als "Primo Umanista nello Studio Fiorentino" bezeichnet. [Carlo DATI (1619-1979), ein florentinischer Philologe und Gelehrter, wurde schon in jungen Jahren in die Accademia della Crusca aufgenommen, deren Sekretär er 1663 wurde und deren Mitglied Chapelain war]. 23. Mai 1664. "Sin da quel tempo che mi furono communicate certe Regole ed Osservazioni di V.S. Illma intorno alla lingua Fiorentina l'ho havuta in concetto di Letterato fra li primi di quella tanto celebrata Accademia della Crusca, e divenuto parziale del suo merito ho ampliata la fama sua in questa Corte, tra quei de nostri Francesi che si dilettano delle Composizioni Toscane...". Er dankt Dati für die Zusendung seiner Werke: eine Sylve in weißen Versen über den Frieden anlässlich der Hochzeit des sehr illustren Königs, ein wahrhaft schönes Gedicht, eine Auswahl von Reden eloquenter Toskaner, darunter er selbst, angereichert mit seinem sehr gelehrten Vorwort, das ihn den Gipfel seines Wissens sehen ließ und den allgemeinen Applaus der Kenner gewann, sowie eine mathematische Rede, die vom Charakter der herzlichsten Freundschaft geprägt ist und den angegriffenen Ruf eines Virtuosen edel verteidigt... 2. April 1666. Er hat sich in den Kopf gesetzt, Dati auf die Liste der berühmten Literaten setzen zu lassen, denen König LOUIS XIV. seit drei oder vier Jahren Geschenke macht, und seine Schritte beim Minister COLBERT waren erfolgreich: Er schickt also einen Wechsel mit der Anweisung, dem König, Colbert und Herrn Le Besgue, dem Schatzmeister der Gebäude des Königs, Danksagungen zu schreiben... 23. Februar 1667. Er übermittelt ein Dankesschreiben von CARCAVI [Mathematiker und Freund von Descartes und Pascal] für das Geschenk der Vies [der alten Maler] auf großem Papier und bittet ihn, diesem Mathematiker "les ouvrages excellens qui s'impriment a Florence journellement surtout de Physique, Experiences, Astronomie Geometrie matieres qui sont de son goust et qui se traittent dans l'Assemblée des Physiciens establie par le Roy où il tient un rang considerable" zu schicken... 25. März 1668. Nach einer neuen Gratifikation, die Colbert ihm beim König verschafft hat, muss man anerkennen, dass "le Prince et le Ministre sont bien munifiques": Dati sollte dem Beispiel von Ottavio FERRARI folgen, der einen lateinischen Panegyricus des Königs veröffentlicht und verschickt hat... 18. August 1669. Die Exemplare seiner Panegyrik und Sylvester kamen durch Dell'Aras Kanal zu ihm und wären an Colbert für LL.MM. und die Prinzen weitergeleitet worden, wenn nicht die Ankunft des G.P. der Toskana Dell'Ara beschäftigt und das Binden verzögert hätte... 28. März 1670. Er beruhigte ihn: "nos Ministres vont au solide et ne perdent point de temps en complimens. Vostre estime vous a este conserve aupres deux tout entière et vous devés avoir reçu la preuve à cette heure [...]. Der König hat nie etwas von Ihnen gewünscht, außer dass Sie Ihre schönen Talente kultivieren...". CARCAVI schrieb ihm durch Graziani, "dass er nichts über den Vorschlag lösen könne, dass er die Abdrücke dieser Metalloteca und einige Hefte der begleitenden Schriften haben wolle und dass Sie diese nur nach Modena schicken könnten, dou Herr Graziani sie nur von Herrn Abbé Vittorio Siri halten lassen würde...".

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