COCTEAU, Jean. Die Höllenmaschine (Leben des Oedipus). Mysterium in vier Akten, …
Beschreibung

COCTEAU, Jean.

Die Höllenmaschine (Leben des Oedipus). Mysterium in vier Akten, in Prosa. Typoskript von 215 ff. in-4 [272 x 195], mit zahlreichen autographen Korrekturen und Ergänzungen, mit einem von der Hand des Autors betitelten Deckblatt, in zeitgenössischem Pappband à la bradel, verziert mit einem vertikalen goldgeprägten Netz auf den Deckeln, und Etuikasten aus modernem elfenbeinfarbenem Pergament. Das von Sophokles inspirierte Mysterium wurde 1932 geschrieben und am 10. April 1934 zum ersten Mal auf der Bühne der Comédie des Champs-Élysées aufgeführt, die damals von Louis Jouvet geleitet wurde. Bühnenbild von Christian Bérard und Kostüme von Coco Chanel. WERTVOLLES DAKTYLOGRAMM: ES BIETET DEN FRÜHESTEN ERHALTENEN ZUSTAND DES BERÜHMTEN STÜCKS VON JEAN COCTEAU. Wie eine handschriftliche Notiz des Autors auf dem Titel besagt, handelt es sich um eine Kopie, die nach dem Originalmanuskript angefertigt wurde. Das Manuskript war Marie-Laure de Noailles, Cocteaus Jugendfreundin, geschenkt worden, der das Stück gewidmet ist. In einem Anfall von Wut soll sie es vermutlich 1934 ins Feuer geworfen haben. Der Autor überarbeitete sein Stück auf der Grundlage dieses Typoskripts, das noch während der Existenz des Manuskripts angefertigt wurde. Es enthält durchgestrichene Passagen, Zusätze und zahlreiche Korrekturen. Der dritte Akt wurde am stärksten überarbeitet. Das Ganze enthält Angaben, die in der veröffentlichten Fassung nicht enthalten sind, und bietet daher ein umfangreicheres Stück mit unveröffentlichten Teilen. Auf dem Einband vermerkte Cocteau den mit blauem Bleistift eingerahmten Titel und diese beiden Anmerkungen: "Faute de copie: lire Tirésias partout et non Térésias" und "Commencer l'acte III page 138." Der Autor schenkte dieses wertvolle Dokument Marcel Brille mit dieser Widmung, die mit einer schönen Zeichnung eines Mannes im Profil angereichert ist: à mon cher // Marco Brille // avec ma // reconnaissance profonde // souvenir // de // Jean // et // du messager de Corinthe Marcel Brille (1892-1944), von seinen engen Freunden Marco genannt, war ein Zahnarzt, der mit vielen Künstlern und Schriftstellern befreundet war. Er wurde am 15. Mai 1944 deportiert und von den Nazis ermordet. Am Tag seiner Verhaftung wurde seine Wohnung verwüstet und das vorliegende Typoskript in den Papierkorb geworfen. Seine Tochter holte es zurück und vergaß in ihrer Eile das letzte Blatt, das hier durch eine moderne Kopie ersetzt wurde. Der "Bote von Korinth", auf den sich Cocteau in seiner Widmung bezieht, bezeichnet Marcel Khill (1912-1940), den damaligen Lebensgefährten des Autors und Schöpfer der Rolle des Boten im Stück. Das von Cocteau dargestellte Gesicht ist zweifellos das von Marcel Khill. Rücken berieben, Fehlstellen an den Kapitalen. Ränder mehrerer Blätter angeplatzt.

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COCTEAU, Jean.

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