Beschreibung

BOIFFARD Jacques-André (1902-1961)

[Porträt], um 1928 Original Silbergelatineabzug, Stempel Photo J.-A. Boiffard Paris auf der Rückseite 7,6 x 9,2 cm [Porträt], circa 1928 Original gelatin-silver print, "Photo J.-A. Boiffard Paris" stamp on the back 3 x 3.63 inch. Anmerkung: Wie Berenice Abbott, Bill Brandt und Lee Miller war Jacques-André Boiffard ein Schüler von Man Ray. Unter ihnen ist er derjenige, dessen fotografisches Werk die direktesten Verbindungen zum Surrealismus aufweist. Nach seinem Medizinstudium schloss er sich 1924 dank seines Jugendfreundes Pierre Naville, der ihn mit André Breton bekannt machte, der surrealistischen Gruppe an. So kam es, dass er das Vorwort der ersten Ausgabe von La Révolution surréaliste (1. Dez. 1924) mitunterzeichnete. Von da an veröffentlichte er zahlreiche Texte und Fotografien in der Zeitschrift und arbeitete von 1924 bis 1929 parallel dazu an der Seite von Man Ray, wobei er vor allem Porträts schuf (Lose Nr. 56 bis 67). 1928 bat ihn André Breton, Nadja zu illustrieren (Lose Nr. 103 bis 110), und er schuf Bilder, die "leer, banal und wie eingefroren sind, ohne wirkliche Beziehung zum Text, einfache Kulissen aller Möglichkeiten", wie es der Autor wollte. Trotz dieser erfolgreichen Zusammenarbeit schloss André Breton ihn aus der Gruppe aus, und Boiffard näherte sich Georges Bataille und der Zeitschrift Documents an. Er schuf insbesondere eine Serie von Bildern, die dem menschlichen Körper gewidmet waren, mit einem für die damalige Zeit originellen, rohen Realismus: Le Gros orteil (1929) (Losnummer 129). Er veröffentlichte auch eine Serie über Masken (1930, siehe Lot Nr. 68 und 69), in Zusammenarbeit mit Pierre Prévert und Alberto Giacometti (was weniger bekannt ist). Er arbeitete außerdem mit Eli Lotar (siehe Lot Nr. 136) in den Studios Unis in der Rue Froidevaux (1929-1932) zusammen. Da er sich immer noch für den menschlichen Körper begeisterte, schuf er zahlreiche Akte von Renée Jacobi, seiner damaligen Lebensgefährtin (Lose Nr. 96 bis 100), von denen einer, mit umgedrehtem Kopf, auch in Documents (1930) veröffentlicht wurde. Die Verbindung zu Man Ray ist in diesen Bildern noch deutlicher, da Boiffard den Körper seiner Freundin ebenfalls in ein wahres "Objekt der Begierde" verwandelt. Wie Berenice Abbott, Bill Brandt und Lee Miller war Jacques-André Boiffard ein Schüler von Man Ray. Unter ihnen ist er die Person, deren fotografisches Werk die direktesten Verbindungen zum Surrealismus aufweist. Nach seinem Medizinstudium schloss er sich 1924 dank seines Jugendfreundes Pierre Naville, der ihn mit André Breton bekannt machte, der Surrealistengruppe an. Als Ergebnis zeichnete er für das Vorwort der ersten Ausgabe von La Révolution surréaliste (1. Dezember 1924) mitverantwortlich. Von diesem Zeitpunkt an veröffentlichte er zahlreiche Texte und Fotografien in der Zeitschrift und arbeitete von 1924 bis 1929 mit Man Ray zusammen, wobei er insbesondere Porträts produzierte (Lose Nr. 56 bis 67). 1928 wurde er von André Breton gebeten, Nadja zu illustrieren (Lose Nr. 103 bis 110). Er produzierte Bilder, die "leer, banal und wie eingefroren, mit keiner wirklichen Verbindung zum Text, einfache Settings aller Möglichkeiten" waren, wie der Autor wünschte. Trotz dieser erfolgreichen Zusammenarbeit schloss André Breton ihn aus der Gruppe aus, und Boiffard stand Georges Bataille und der Zeitschrift Documents nahe. Er produzierte eine Reihe von Bildern, die dem menschlichen Körper gewidmet waren, mit einem rauen Realismus, der für die damalige Zeit originell war: Le Gros orteil (1929) (Lot Nr. 129). Anschließend veröffentlichte er eine Serie über Masken (1930, siehe Lot Nr. 68 und 69), in Zusammenarbeit mit Pierre Prévert und Alberto Giacometti (ein weniger bekanntes Werk, siehe. Er arbeitete auch mit Eli Lotar (siehe Los Nr. 136) in den Studios Unis in der Rue Froidevaux (1929-1932). Da er stets vom menschlichen Körper fasziniert war, produzierte er eine große Anzahl von Akten von Renée Jacobi, seiner damaligen Begleiterin (Lot Nr. 96 bis 100), von denen einer, der Kopf auf dem Kopf stehend, auch in Documents (1930) veröffentlicht wurde. The links to Man Ray are even more obvious in these images, Boiffard also explored the transformation of the body of his companion into a real "object-fetiche". Provenienz: Collection Edmonde et Lucien Treillard, Paris Bibliografie: - Alain Sayag, A. Lionel-Marie, Collection de photographies du Musée national d'art moderne, 1905-1948, Centre Georges Pompidou, 1996, S. 56 - Atelier Man Ray, 1920-1935, Abbott, Boiffard, Brandt, Miller, Centre Georges Pompidou/Philippe Sers, 1982-1983, S. 23.

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BOIFFARD Jacques-André (1902-1961)

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