Figure de reliquaire Mbulu Ngulu Peuple Kota

Reliquienfigur Mbulu Ngulu Volk der Kota Gabun 19. Jahrhundert Mit Kupfer und Messing überzogenes Holz, Metall. H. 46 cm Provenienz: Alain de Monbrison, Paris Sammlung Max Itzikovitz (Verkauf in Cassis), Paris. Die unaufhörlichen Wanderungen der Kota-Bevölkerung führten dazu, dass sie ihre Ahnenreliquien in leicht zu tragenden Körben aus Rinde oder geflochtener Weide aufbewahrte. Sie wurden mit einem Bildnis aus kupfer- und messingbeschichtetem Holz gekrönt, das bei den komplizierten Initiationszeremonien für junge Männer gezeigt werden konnte. Meistens wurden die Körbe mit den Figuren - oder Mblulu Ngulu - jedoch so aufbewahrt, dass sie von niemandem außer den großen Eingeweihten gesehen werden konnten. Das konkave, mandelförmige Gesicht wird von zwei Messingschalen, dünnen Lamellen und zwei Metallplatten umgeben, die abwechselnd an das Dekor angeheftet werden. Das gesamte Gesicht ist klassisch und sehr gut proportioniert, wird von seitlichen Flügeln eingerahmt und mit dem traditionellen Halbmond bedeckt, die an ihren Rändern schlicht mit pointillistischen Ornamenten versehen sind. Die kurzen, schräg verlaufenden Anhänger verleihen diesem sehr ausgewogenen Werk mit perfekten Abmessungen den letzten Schliff. Die Feinheit des Halses wird durch eine elegante Metallumrandung verherrlicht. Auf der Rückseite ist ein rautenförmiges Motiv in Hochrelief beschrieben. Trotz einiger kleiner Unfälle auf dem Metall ist die gleichmäßige Veredelung auf dem Holzkern durch feine Klammern präzise und von hoher Qualität. Die perfekten Proportionen dieses Kunstwerks und die Akribie seiner Herstellung machen es zu einem perfekten Zeugnis der hohen Kunst der Kota. Laut Alain und Françoise Chaffin, die ein verwandtes Objekt als Titelbild ihres Buches gewählt haben, gehört diese Reliquienfigur der Mbulu-Ngulu zum Typ 6 ihrer Studie, der die schönsten Exemplare des Korpus vereint.