Eugène IONESCO.

Das Foto des Obersts. Paris, Mai 1955. Signiertes autographes Manuskript von 15 Seiten ½ in-4, nummeriert von 1 bis 16, auf liniertem Papier, mit einigen Korrekturen und Streichungen, handschriftlichen Anmerkungen für den Satz und den Druck. Endgültiges autographes Manuskript, das zur Komposition der emblematischen Kurzgeschichte von Eugène Ionesco diente. Sie gab der 1962 bei Gallimard erschienenen Sammlung den Titel. Ionesco beschreibt in seiner Kurzgeschichte das Auseinanderdriften eines "schönen Viertels", das von den mörderischen Angriffen eines Serienmörders heimgesucht wird, der allen bekannt ist, den aber niemand aufhalten kann: Langsam zog ich meine beiden Pistolen aus den Taschen, richtete sie schweigend zwei Sekunden lang auf ihn, der sich nicht rührte, dann ließ ich sie sinken und ließ meine Arme an der Seite des Körpers herunterhängen. Ich fühlte mich hilflos, verzweifelt: Denn was können Kugeln und meine schwache Kraft gegen den kalten Hass und die Hartnäckigkeit, die unendliche Energie dieser absoluten Grausamkeit, ohne Grund, ohne Gnade, ausrichten? Wie die meisten Kurzgeschichten Ionescos bildet La Photo du colonel den Ausgangspunkt für eines der bekanntesten Stücke des Autors: Tueur sans gages (uraufgeführt 1958).