Eugène IONESCO.

Die kahle Sängerin. Szene I. Ohne Datum [um 1950-1952]. Autographes Manuskript. 2 Seiten in 4 mit den Ziffern 1 und 2. Seltenes Manuskript der ersten Repliken von Ionescos Meisterwerk, das 1950 uraufgeführt wurde. Diese beiden Blätter entsprechen der ersten Fassung, die 1952 in den Cahier du Collège de 'Pataphysique, Nr. 7, 8 und 9, veröffentlicht wurde. Englisches bürgerliches Interieur mit englischen Sesseln, englischer Abend. Mr. Smith, Engländer, in seinem englischen Sessel und seinen englischen Pantoffeln, raucht seine englische Pfeife und liest eine englische Zeitung, neben einem englischen Feuer. Er hat eine englische Brille und einen kleinen, grauen, englischen Schnurrbart. Neben ihm, in einem anderen englischen Sessel, flickt Mrs. Smith, eine Engländerin, englische Socken. Ein langer Moment englischer Stille. Die englische Uhr schlägt siebzehn englische Schläge... Im Vergleich zur endgültigen Fassung, die im folgenden Jahr in Théâtre I (Arcanes Verlag) erschien, gibt es drei Varianten, darunter das Fehlen von zwei Sätzen von Mrs. Smith, wenn sie über das Essen spricht, das sie und ihr Mann gerade zu sich genommen haben. La Cantatrice chauve, sein erstes Stück, das seit der Wiederaufnahme 1956 im Théâtre de La Huchette in Paris ununterbrochen gespielt wird, wurde am 11. Mai 1950 im Théâtre des Noctambules in einer Inszenierung von Nicolas Bataille uraufgeführt. Mit diesem Stück, das von der Assimil-Methode inspiriert wurde, die zum Sinnbild des absurden Theaters geworden ist, wollte Ionesco "die Fäden der Theaterillusion vergrößern" (Notes et Contre Notes).