Samuel BECKETT. Ende der Partie. Korrigiertes Typoskript. Ohne Datum [1956].
Typ…
Beschreibung

Samuel BECKETT.

Ende der Partie. Korrigiertes Typoskript. Ohne Datum [1956]. Typoskript von 45 Seiten in 4 in Durchschreibetechnik, darunter die Liste der Figuren mit dem Vermerk "III" in römischen Ziffern, und 4 S. maschinengeschriebene Zusätze mit etwa 50 autographen Korrekturen und Ergänzungen mit schwarzem, blauem, rosa oder rotem Stift auf 28 Seiten, Originalumschlag erhalten. Wertvolles, korrigiertes Typoskript von Becketts zweitem Stück in französischer Sprache. Nach dem Erfolg von En attendant Godot setzte Fin de partie den Dramatiker auf der internationalen Bühne durch. Die erste Niederschrift stammt aus dem Winter 1954/55, kurz nach dem Tod des Bruders des Autors. Danach waren mehrere Überarbeitungen erforderlich, bevor das Stück der Öffentlichkeit vorgestellt wurde - zunächst in der gedruckten Fassung bei Editions de Minuit im Januar 1957 und dann in einer Inszenierung von Roger Blin in London im April desselben Jahres. Das vorliegende Typoskript, das der endgültigen Fassung in einem einzigen Akt nahe kommt, enthält dennoch einige Varianten. Die meisten autographen Korrekturen und Ergänzungen wurden in die endgültige Fassung eingearbeitet. Einige Umarbeitungen wurden jedoch später wieder verworfen, insbesondere in den szenischen Angaben vor der ersten Szene. Übrigens heißt die Figur des Hamm auch hier Haam. Auf der Rückseite von Seite 8 hat Beckett in einem Dialog zwischen Nell und Naag etwa zehn Zeilen hinzugefügt. Zwei mit B gekennzeichnete Blätter fügen die von Nagg erzählte Geschichte des englischen Schneiders hinzu, der sechs Monate braucht, um eine perfekte Hose zu nähen. Auf Seite 22 wird eine Zeile von Clov zweimal wiederholt, die hier ausführlicher ist als in der endgültigen Fassung: "Mir tun die Beine weh, das ist unglaublich (Er hält inne) Und die Augen. Und ins Herz. Und in den Bauch. Und der Kopf. Ich kann bald nicht mehr gehen. Und auch nicht sehen. Und auch nicht atmen. Und nicht scheißen. Noch denken". Zwei maschinengeschriebene Blätter mit der Markierung C zeigen etwa 20 hinzugefügte Zeilen mit mehreren durchgestrichenen Sätzen, die in späteren Versionen nicht mehr enthalten sind, darunter eine lange Zeile von Haam, in der er eine Kindheitserinnerung heraufbeschwört: Meine Mutter. Ein schwarzer Winter. Weihnachten. Schon wieder. Ich gehe von dort weg (Eine Weile). Der Baum. Der alte, mit Geschenken gefüllte Sack. Das Haus voller Stechpalmen (Eine Weile). Ich hatte meine Unterhose schmutzig gemacht. Vor lauter Glück. Ja! Die Kleinen der Menschen können vor Glück scheißen (Eine Weile). (Eine Weile) Mein Bär. Das einzige, was ein bisschen teuer war. Meine Ruhe in der Nacht. Sie hat ihn auf das Feuer geworfen (Eine Weile) Sie zog sich an. Ich sah ihr Knie (Mit Ekel). Vielleicht war es eine andere Nacht. Aber es war immer das Gleiche. Das Knie. Der Bär. Die Stechpalme. Die Flammen. Die Kälte. Die Angst. Die Scham. Der Ekel. Die Wut. Die Trauer. Der Hass. Christus, der uns erlöst hatte (Eine Weile) Ich gehe immer von dort aus, ich werde immer von dort aus gehen. Dann die Fortsetzung. Die Prozession. Zu den bekannten Versionen von Fin de Partie siehe S. E. Gontarki in The Intent of Undoing in Samuel Beckett's Dramatic Texts, Bloomington, 1985.

155 

Samuel BECKETT.

Das Los wurde versteigert. Ergebnisse ansehen