Alfred Jarry.

An Alfred Vallette gerichteter Brief. Pont-Aven (Finistère), Hôtel Gloanec, ohne Datum [Ende Juni 1894]. Eigenhändig unterschriebener Brief, 1 Seite in-8. Wertvoller Brief, der während des Aufenthalts des jungen Jarry in Pont-Aven in Begleitung von Paul Gauguin verfasst wurde. Es ist eines der wenigen Dokumente, die von den Beziehungen zwischen dem Maler und dem Schriftsteller zeugen. Er spricht über die bevorstehende Veröffentlichung seines Stücks Haldernablou im Mercure de France, Rachilde und Laurent Tailhade. Jarry bedauert, dass er wegen des Todes seines Onkels Julien nicht bei der Uraufführung von Rachildes Stück Vendeur de soleil anwesend sein konnte. Er beschloss daher, in der Bretagne zu bleiben, mit Pont-Aven als Zentrum, in Begleitung von "Gauguin, der durch seinen Unfall zurückgehalten wurde". Am 25. Mai 1894 war Gauguin in Concarneau in eine Schlägerei verwickelt worden, die durch die Anwesenheit seiner jungen javanischen Geliebten Annah und ihres zahmen Affen ausgelöst worden war. Ein Beinbruch machte seinen Transport nach Pont-Aven erforderlich. Jarry machte sich anschließend Sorgen um den Druck seines Stücks Haldernablou: "A propos Druckfahnen, ich habe mit Schrecken die Länge der Verse der Chöre mit dem Format des Merkur verglichen. Ich glaube, es wird eine römische Sieben erforderlich sein, und im Übrigen möchte ich Ihnen lieber freie Hand bei den Buchstaben lassen, denn ich gebe zu, dass ich noch ziemlich unerfahren in der Typografie bin. Schließlich begrüßte Jarry in Laurent Tailhade einen treuen Verteidiger der anarchistischen Sache. Dieser war bei dem Attentat im Restaurant Foyot im April 1894 verwundet worden und hatte gerade seinen Gegnern geantwortet, als sich der Vorhang für eine Aufführung von Phèdre im Renaissance-Theater öffnete: Congratulations à Laurent Tailhade pour son estomirande attitude de conférencier dompteur à Phèdre". Dieser Brief wurde auf der berühmten Expojarrysition vorgestellt, die 1953 vom Collège de Pataphysique organisiert wurde.