Carlos Cruz-Diez (1923-2019)

Physichromie Nummer 1313. Relief, farbiger Siebdruck auf Aluminium und schwarz lackierten PVC-Lamellen. Auflage von drei Exemplaren, hergestellt in Paris im Juni 1999. Etikett auf der Rückseite mit dem Beleg für die Auflage (3/3) und der handschriftlichen Unterschrift des Künstlers. 40 x 60 cm. Ein PVC-Riemen ist beschädigt. Wir danken der Cruz-Diez Stiftung für die Bestätigung, dass das Werk in den in Vorbereitung befindlichen Catalogue raisonné unter der Referenznummer 23265 aufgenommen wurde. Carlos Cruz-Diez ist ein französischer Künstler venezolanischer Herkunft, der ab den 1960er Jahren zu einer wichtigen Figur der kinetischen und optischen Kunst nach dem Vorbild von Vasarely oder den Künstlern der Gruppe GRAV wurde. Er wurde in den größten Museen der Welt (MoMA, Centre Pompidou, Tate Modern) ausgestellt und entwickelt seine chromatischen Forschungen um acht Achsen herum: Additive Farbe, Chromatische Induktion, Chromointerferenz, Transchromie, Chromosaturierung, Chromoskop, Farbe im Raum. Das hier gezeigte Werk entspricht der achten Achse, der Physichromie, die etymologisch auf die Physik der Farbe verweist. In diesen Werken sind die Farbwahrnehmungen vielfältig und verändern sich je nach der Bewegung des Blicks und der Helligkeit des Ausstellungsortes. Die Farben erscheinen und verschwinden, vermischen sich, um neue Farbskalen zu schaffen, die auf dem Untergrund nicht vorhanden sind, aber im Auge des Betrachters neu erschaffen werden, nicht ohne an die optischen Theorien zu erinnern. Indem er auf diese Weise die Grenze zwischen dem Kunstwerk und dem realen Raum aufhebt, lässt Carlos Cruz-Diez vierdimensionale Werke entstehen, die auf direkte und physische Weise mit ihrem Betrachter interagieren.