Othon Coubine (Czech, 1883-1969) Bouquet of lilacs in a vase, 1929 Oil on canvas…
Beschreibung

Othon Coubine (Czech, 1883-1969) Bouquet of lilacs in a vase, 1929 Oil on canvas 25-3/4 x 21-1/2 inches (65.4 x 54.6 ...

Othon Coubine (Tschechisch, 1883-1969) Blumenstrauß mit Flieder in einer Vase, 1929Öl auf Leinwand25-3/4 x 21-1/2 inches (65,4 x 54,6 cm) Signiert unten rechts: Coubine PROVENIENZ: Galerie Théophile Bríant, Paris; Privatsammlung, Schweiz; Max Müller, Schweiz, erworben in den 1930er Jahren von der oben genannten Person; von dort über eine Erbschaft an den heutigen Besitzer, 1973 Wir danken Dr. Rea Michalová, Kunsthistorikerin/Kuratorin und Spezialistin für die Kunst von Othon Coubine, für ihre enthusiastische Unterstützung des vorliegenden Werks und für die Erstellung dieses aufschlussreichen Katalogessays. DerFliederstrauß in einer Vase ist ein herausragendes Beispiel für die Blumenstillleben, die Otakar Kubín (in Frankreich als Othon Coubine bekannt), der berühmteste und konsequenteste Vertreter des tschechischen Neoklassizismus, einer in Frankreich als "retour à l'ordre" bekannten Kunstrichtung, in den 1920er Jahren malte. Die unverwechselbare, lyrische Motivauffassung des Malers zeichnet sich durch einen flirrenden Sinn für Atmosphäre und farbnahe Harmonien aus, die seinem Werk eine starke emotionale Schwingung verleihen. Coubines Zugehörigkeit zur neorealistischen Strömung spiegelt sein persönliches Empfinden, seine Reaktion auf die Atmosphäre der Nachkriegszeit und seine besondere Inspiration durch die Werke der französischen Künstler Ingres und Corot wider - alles zusammen verschaffte ihm in Frankreich, wo er ab 1912 dauerhaft lebte, großen Ruhm. Die Fülle von Artikeln und Publikationen, die französische und deutsche Kunsthistoriker und -kritiker schon bald nach seiner Ankunft in Frankreich über sein Werk schrieben, zeugte von seinem rasch wachsenden Ansehen. Die erste Monografie über Coubine wurde 1922 von den Herausgebern der italienischen Zeitschrift "Valori plastici" (Plastische Werte) veröffentlicht, die ihn in eine Reihe mit Persönlichkeiten wie Carlo Carrà, Giorgio Morandi, Arturo Martini und Gino Severini stellten. Die Monografie wurde von Maurice Raynal verfasst, einem französischen Theoretiker, der mit einer Gruppe von Künstlern um Léonce Rosenberg von der Galerie de l'Effort Moderne, einem der einflussreichsten Kunsthändler des 20. Jahrhunderts, verbunden war. Coubine befand sich somit direkt im Zentrum dieser neuen europäischen Bewegung. Die Kriegserklärung [1914] war für den Künstler ein schwerer Schlag. Er wurde in ein Internierungslager in Bordeaux eingewiesen, und nach seiner Entlassung nahm ihm die materielle Not die Möglichkeit, in Öl zu malen. So widmete er sich in dieser Zeit dem Studium theoretischer und philosophischer Schriften in der Bibliothèque Nationale in Paris. In Blaise Pascals Abhandlung L'Esprit du géometrie("Der Geist der Geometrie") findet er eine Rechtfertigung für seine neuen künstlerischen Neigungen. Er besuchte den Louvre, wo er die italienischen Meister des Quattrocento bewunderte. In seinen Zeichnungen spiegelt sich sein Übergang zum Klassizismus zum ersten Mal wider. Das vorliegende Gemälde, Fliederstrauß in einer Vase, zeigt Coubine auf der Suche nach idealer Schönheit, wie er die Natur in Konfigurationen "einstellt", die in ihr nicht natürlich vorkommen. Auf einer hölzernen Kommode hat er eine schlichte, schmucklose grau-weiße Vase platziert, die mit einem großzügigen Arrangement eines wunderschönen, artenreinen Fliederstraußes gekrönt ist. Es handelt sich dabei um Pflanzen aus der Familie der Ölbaumgewächse, die sowohl in Frankreich als auch in der Tschechischen Republik reichlich wachsen. Ihr kräftiger Duft hatte für den Künstler zweifellos eine intensive sinnlich-emotionale Bedeutung. Coubine ließ sich immer wieder von den bezaubernden Fliedern inspirieren. So besitzt die Nationalgalerie in Prag Coubines Blumenstrauß in einer Vase von 1924, bei dem der Flieder Teil eines artenreichen Straußes ist; die Mährische Galerie in Brünn besitzt einen Fliederstrauß, der durch eine Ringelblume, den Brautschleier und Iris ergänzt wird. Vor einem neutralen, silbergrauen Hintergrund (ein von Corot inspirierter Farbton) hat Coubine eine bezaubernde Symphonie pastell-violetter Töne in den Mittelpunkt gestellt, die die Fliederblüten mit einem impressionistischen "Stakkato" in Kontrast zu den flaschengrünen herzförmigen Blättern zaubern. Nicht nur der Strauß selbst, sondern vor allem das Motiv der gelben Draperie, die den rechten Teil der Kommode nonchalant bedeckt, drückt die Faszination des Malers für das "Unheimliche" im Alltag aus, das uns ständig umgibt. HID12701242017

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Othon Coubine (Czech, 1883-1969) Bouquet of lilacs in a vase, 1929 Oil on canvas 25-3/4 x 21-1/2 inches (65.4 x 54.6 ...

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