TIBET XVIIIe - XIXe SIÈCLE 
Zwei getriebene und gehämmerte, quecksilbervergoldet…
Beschreibung

TIBET XVIIIe - XIXe SIÈCLE

Zwei getriebene und gehämmerte, quecksilbervergoldete Kupfersubjekte, die ein Paar Damhirsche (tibetisch: Mriga) darstellen, die mit erhobenem Kopf knien und nach oben blicken; Augen, Ohren, Mund, Hufe und Schwanzunterseite sind mit roten und schwarzen Pigmenten hervorgehoben; eine Höhlung im unteren Teil ihres Bauches könnte Sutras enthalten. H. 38,5 cm jeweils - L. 45,5 cm (Stöße) PROVENTION Pariser Privatsammlung von Herrn L., die über drei Generationen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts aufgebaut wurde. Rechnung datiert vom 28. Juli 1937 bei L. MICHON, 156 Boulevard Haussmann in Paris (75008). 2. Zeile. OUVRES EN RAPPORT Werk, das mit Los 27 der Auktion "Arts d'Asie" vom 11. Dezember 2020 bei Sotheby's Paris in Verbindung gebracht werden sollte. Das Werk sollte mit Los 85 der Auktion "Arts d'Asie" vom 16. Dezember 2010 bei Sotheby's Paris verglichen werden. N.B. Ein Paar kneeling male and female deer (mriga) worshipping a wheel of the law (dharmachakra) ist eines der frühesten Embleme des Buddhismus, das auf Kushan-Periode (1st-3rd c) Buddhistische Skulptur, wie eine Gandhara-Schiefertafel im British Museum, kariert gesehen wird, siehe W. Zwalf, Gandhara Sculpture in the British Museum, London, 1996, Vol. I, pl. IX, cat. no. 199. Der Hirsch symbolisiert die Erste Predigt, die der historische Buddha kurz nach seiner Erleuchtung an der Vajrasana-Stätte in Bodh Gaya gehalten hat. Der Buddha soll seine Anhänger, die sich im Hirschpark (mrigadawa) in Sarnath versammelt hatten, über die Vier Edlen Truths unterrichtet haben. Die Hirsche sollen von Buddhas ruhiger Präsenz angezogen worden sein und sich den Schülern angeschlossen haben. Der männliche und der weibliche Hirsch symbolisieren Harmonie und Treue, und in der chinesischen Mythologie sind sie Symbole der Langlebigkeit. Gilt copper deer flanking a dharmachakra wheel are often placed on altars or monastery roofs in Tibet, Mongolia and China, such as those above the gates of the Jokhang, Lhasa, see Giuseppe Tucci, Tibet: Land of Snows, Calcutta, Bombay, New Delhi, 1967, p. 62, pl. 24. Gilt Kupferhirsche werden oft in einer kauernden Haltung mit allen vier Beinen unter den Beinen eingeklappt dargestellt, wie das Paar, das in diesen Räumen verkauft wurde, Dezember 16, 2010, Lot 85, während kauernde Hirsche mit nur ihren vorderen Beinen eingeklappt, wie die vorliegenden Beispiele, selten sind, vgl. die ähnliche kauernde Haltung eines einhändigen männlichen Gilt Kupferhirsches aus der Sammlung von Eduard von der Heydt im Museum Rietberg, siehe Blanche Christine Olschak, Mystic Art of Ancient Tibet, Boston & London, 1987, S. 56. Es ist bemerkenswert, dass in den meisten bekannten Beispielen, die in situ in Klöstern oder Museen zu finden sind, die Damhirsche liegend dargestellt werden, wobei alle vier Beine unter den Körper gezogen werden. Es ist selten, dass sie nur kniend zu sehen sind. Außerdem haben männliche Tiere oft ein Horn auf der Stirn. Diese Objekte sind ein wichtiges Symbol des Buddhismus und werden in Tibet, Nepal, China und der Mongolei über den Eingängen von Klöstern oder auf Altären aufgestellt. Sie werden dort auf beiden Seiten eines Rades des Gesetzes (Dharmaçakra) aufgestellt, das die Erste Predigt des historischen Buddha an seine Schüler symbolisiert, als er nach seiner Erleuchtung in Bodhgaya zum Gazellenpark von Sarnath in der Nähe von Benares in Indien ging, um seine erste Unterweisung zu geben. Wir befinden uns zu diesem Zeitpunkt etwa im sechsten oder fünften Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Die religiöse Form des Buddhismus breitete sich allmählich in Indien und dann in Richtung Osten aus und gelangte im zweiten Jahrhundert n. Chr. nach China und im sechsten Jahrhundert n. Chr. nach Korea und Japan. Die anthropomorphe Form des Buddha wurde jedoch erst um unsere Zeitrechnung herum dargestellt. Auf den ersten illustrierten buddhistischen Denkmälern wird er nur durch ein Spiel von Symbolen und Konventionen dargestellt, die mit Ereignissen aus seinem Leben oder seiner Lehre in Verbindung stehen. So deutet ein Fußabdruck oder ein leerer Thron seine Anwesenheit an; die Stupa, die seine Reliquien enthält, erinnert an sein Parinirvana; ein Pferd mit einem Sonnenschirm erinnert an seinen Abschied vom Königspalast seines Vaters, als er beschloss, sein Leben als Prinz aufzugeben und Asket zu werden; der Lotus erinnert an die Reinheit, die aus dem trüben Wasser entsteht, aus dem sich die Blume erhebt. Das Rad, çakra, bleibt jedoch zweifellos das wichtigste Symbol des Buddhismus, da es das Wesentliche, die Lehre Buddhas, in sich trägt. Es handelt sich um das Rad des Gesetzes, Dharmaçakra, dessen Bewegung diese Lehre repräsentiert. Als der Buddha also seine Erste Predigt im Gazellenpark von Sarnath hielt, setzte er zum ersten Mal das Rad des Gesetzes in Bewegung. Später, wenn er in anthropomorpher Form dargestellt wird, wird eine seiner wichtigsten Mudras "Dharmaçakra mudra" sein, die Geste (des Ingangsetzens) des Rades des Gesetzes. Das Hirsch- oder Gazellenpaar, das auf beiden Seiten eines Rades des Gesetzes erscheint, symbolisiert sowohl die Erste Predigt als auch die Schüler Buddhas, die seine Lehre empfangen und verehren.

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