Virgilio AUDAGNA (Cannes, 1903 - Turin, 1993 ou 1995)

DER FRÜHLING UND DER SOMMER Turin, erste Hälfte des 20. Jahrhunderts Terrakotta Risse und Fehlstellen Der Frühling: H. 163 cm, B. 59,5 cm, T. 45 cm Der Sommer: H. 173 cm, B. 64 cm, T. 51 cm Signiert auf der Seite der Terrasse des Frühlings, rechts, in kursiver Schrift: audagna Diese beiden monumentalen Terrakotta-Skulpturen, die ein Paar bilden, sind das Werk von Virgilio Audagna, der hier zwei lebensgroße weibliche Akte dargestellt hat. Die eine trägt mit geneigtem Kopf, das Gesicht von ihren beiden Zöpfen eingerahmt, einen einfachen Umhang. Sie geht mit ruhigen Schritten über die mit Blumen übersäte Terrasse in Richtung eines Krokus, der den Frühling ankündigt. Als Gegenstück dazu sitzt der Sommer auf drei Weizengarben. Den Kopf nach hinten geworfen, den breitkrempigen Hut hinter die Schultern geklappt und ein leichtes Tuch in der linken Hand, scheint sie ein Sonnenbad zu nehmen. Unsere Jahreszeiten markiert den Höhepunkt der Karriere des an der Accademia Albertina in Turin ausgebildeten Künstlers. Nach einem Aufenthalt in Rom stellte er 1919 zum ersten Mal aus, und es war ein voller Erfolg. König Vittorio Emmanuele III. kaufte ihm sein Werk ab. Ab den 1920er und 1930er Jahren erhielt er zahlreiche öffentliche, zivile und religiöse Aufträge. Er zeichnete sich durch seine weiblichen Akte aus, die ihm 1947 seine erste Einzelausstellung einbrachten. Man denke an den Akt, der 1942 bei der Esposizione della Società Promotrice delle Belle Arti im Museum für moderne Kunst in Turin gezeigt wurde und von der Provinz erworben wurde (Abb. 1). Diese Terrakotta stellt eine auf einem Felsen sitzende Frau dar, deren allgemeine Körperhaltung und Gesichtsausdruck den auf unseren Abbildungen gezeigten sehr ähnlich sind. Auch die Zeichnung der Brust und des Unterleibs ist vergleichbar. Unsere Figuren sind jedoch viel größer.