D'après CLODION, CLAUDE MICHEL DIT (Nancy, 1738 - Paris, 1814)

PAAR GROSSE KANDELEBREN MIT ÄGYPTISCHEN FIGUREN Epoche Louis XVI Bronze, ziseliert, patiniert und vergoldet; Porphyr H. 98 cm, B. 32 cm, T. 23 cm Inventarnummer der Rothschild-Sammlungen auf der Rückseite in roter Schrift: 2214 R PROVENTION Ehemalige Sammlung Baron Alain de Rothschild (Verkauf in Drouot am 14. März 1986, Los 42) Dieses große, fast einen Meter hohe Kandelaberpaar fällt durch die Qualität seiner weiblichen Figuren auf, die sich auf einer mit vergoldeter Bronze verzierten Porphyrtrommel erheben. Sie stehen sich gegenüber und halten in ihrem gegenüberliegenden Arm eine große Vase, die auf einem felsigen Hügel steht. Aus der Vase ragen drei Lichtarme mit Weizenähren und ein Caduceus mit einem natürlichen Blumenstrauß heraus. Die Frauen unterscheiden sich durch ihre Kleidung und ihre Frisur voneinander. Diese jungen Frauen stammen von Clodions Ägypterin mit Naos ab. Clodion fertigte zwei Versionen dieser weniger als 50 cm hohen Skulptur an; die im Louvre aufbewahrte Terrakotta, die ähnlich gekleidet und frisiert ist wie unsere rechte Figur (Abb. 1), und die 1968 in Wien ausgestellte Version, die wie hier statt des Naos eine Vase umarmt (abgebildet im Ausstellungskatalog von Angelika Kaufmann, Nr. 170). Es gibt mehrere Varianten dieser Kandelaber mit ägyptischen Figuren nach Clodion, die Dominique Daguerre exklusiv zu haben scheint. Erwähnenswert ist zum Beispiel das Modell mit vier Lichtern im Cleveland Museum, das mit dem Paar aus der ehemaligen Sammlung Sigismond Bardac identisch ist (Abb. 2). Noch ähnlicher ist der Kandelaber aus dem Palast von Pawlosk mit vier Lichtern und einem Caduceus (Abb. 3). Das Kandelaberpaar, das wir hier vorstellen, stammt aus der ehemaligen Sammlung von Baron Alain de Rothschild (Abb. 4) und zeichnet sich durch die Qualität des Gusses seiner Ägypterinnen aus.