PAAR NEOKLASSIKISCHE APPLIKATSKONSOLEN Übergangsepoche Louis XV-Louis XVI, um 1770 Vergoldete Bronze H. 27,5 cm, B. 23 cm, T. 14 cm Dieses Paar Wandkonsolen, das vollständig aus vergoldeter Bronze besteht, ist bemerkenswert ziseliert. Ein naturalistischer Löwenkopf prägt jede Konsole unterhalb des Gesimses. Er ist mit einem Fell des Löwen von Nemea mit herabhängenden Tatzen bedeckt, einem Motiv folgend, das für das Pariser Repertoire zwischen dem Ende der Herrschaft Ludwigs XV. und dem Beginn der Herrschaft Ludwigs XVI. charakteristisch ist. Im Schloss Chantilly zeigen der von Louis-Joseph Le Lorrain entworfene Schreibtisch von Lalive de Jully und eine Pendeluhr von Robert Osmond Löwenmäuler auf einem drapierten Hintergrund (Abb. 1). Näher an unserem Modell ist das von Dulac, der Namensgeber der Vasen aus Sèvre-Porzellan mit griechischer Fassung, die um 1770 einen großen Erfolg hatten (Abb. 2). Ein Paar Girandolenvasen desselben Modells, die sogenannten "Vases Dulac", werden in Versailles aufbewahrt. All diese prestigeträchtigen Modelle erwecken den Eindruck, dass das Maulesel ein integraler Bestandteil der Haut des Nemeischen Löwen ist. Bei unseren Konsolen bildet die Haut einen Schleier; sie ist mit einer Klammer an der üppigen Mähne des Löwen befestigt, die bis unter die Schnauze reicht.