Hermann Max Pechstein Hermann Max Pechstein



Bäuerin aus Nidden

1909



Öl au…
Beschreibung

Hermann Max Pechstein

Hermann Max Pechstein Bäuerin aus Nidden 1909 Öl auf Leinwand. 65 x 49,3 cm. Gerahmt. Rechts in der Darstellung schwarz signiert und datiert 'M. Pechstein 09.' - In gutem Zustand. Rückseitig mit einem deutschen Zollstempel sowie einem belgisch-luxemburgischen Zolletikett. Soika 1909/39 Wir danken Alexander und Julia Pechstein, Max Pechstein Urheberrechtsgemeinschaft, Hamburg/Tökendorf, für freundliche Informationen. Provenienz Roman Norbert Ketterer, Campione d'Italia (1966); Privatsammlung Nordrhein-Westfalen Ausstellungen Berlin 1973 (Brücke Museum), Künstler der Brücke - Gemälde der Dresdner Jahre 1905-1910, "Bäuerin vom Kurischen Haff" (rückseitiges Etikett), Kat. Nr. 42 Literatur Roman Norbert Ketterer, Moderne Kunst III, Lagerkatalog 1966, Kat. Nr. 164 mit Farbabb. (Bäuerin vom kurischen Haff) „Ich wurde vertraut mit allen Einheimischen, und sie erschlossen sich mir. Wie sie lebte ich in der Hauptsache von der Ernte des Fischers im Wasser, vom Fisch in jeglicher Form. Vom ersten bis zum letzten Tag drückte mich kein Schuhwerk, barfuß schritt ich einher, ohne mir etwas Besonderes dabei zu denken.“ (Max Pechstein, Erinnerungen, hrsg. v. Leopold Reidemeister, Wiesbaden 1960, S. 36). Die unmittelbare Umsetzung von Gesehenem und Erfahrenem war für Pechstein essenziell und dabei erschien ihm die reiche Niddener Natur- und Kulturlandschaft als beinahe unendliche Inspirationsquelle. Der Maler erinnert sich: „Ich zeichnete und malte die Dünen, das Meer, die Wellenlinien, die Wogenkämme, die schäumende Gischt, die rudernden, gegen die Elemente ankämpfenden, über den Strand trottenden, Netze flickenden oder im Rettungsboot dahinjagenden Fischer und ihre Frauen und Mädchen beim Bad auf überflutetem Küstensand, die ruhenden Kähne mit ihren steilen Masten, Wolken und Sturm. Meine Kunst, die Arbeit als Fischerknecht und die damit verbundenen Freuden ließen sich nicht voneinander trennen.“ (ebd. S. 78). Unser farbgewaltiges Porträt einer Bäuerin aus Nidden entsteht während Max Pechsteins erstem Aufenthalt an der Kurischen Nehrung im Jahr 1909. Pechsteins Werke dieses Sommers sind von einer ganz eigenen Ästhetik, Intensität und Farbigkeit. Sie belegen sein sensibles Auge für die Ursprünglichkeit der Region und ihrer Menschen. Gerade im Blau und Grün findet der Maler die „kurische Farben“, wie er sie in einem Brief an Erich Heckel nennt – sie sollten sein Werk aufs Vielfältigste prägen.

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Hermann Max Pechstein

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