Ernst Ludwig Kirchner

Ernst Ludwig Kirchner Ohne Titel (Zwei Mädchen auf dem Sofa) 1909 Tuschfeder und Farbkreiden auf gelbem Papier (Postkarte ohne Adresse und Poststempel). 10,1 x 13,8 cm. Unter Glas gerahmt. Rückseitig mit dem schwarzen Nachlassstempel "Nr. ... aus dem Nachlass von Fräulein Lise Gujer, Davos-Sertig 13.3.1967", darin handschriftlich nummeriert "220". - In guter, farbfrischer Erhaltung. Provenienz Galerie Pels-Leusden, Berlin, dort 1992 erworben; Privatsammlung Sachsen-Anhalt Die außerordentliche Bedeutung der Künstlerpostkarte wurde in den vergangenen Jahren immer wieder betont. Neben ihrer herausragenden kunsthistorischen Bedeutung und zahlreichen Ausstellungen zu dieser Gattung, faszinieren die spezifischen Charakteristika dieses besonderen künstlerischen Mediums auch eine immer größere Sammlerschaft. Spätestens die Expressionisten machten die Künstlerpostkarte zu einem vollwertigen Bestandteil ihres Schaffens, sie nobilitierten dabei nicht bloß ein wichtiges Kommunikationsmedium, sondern vermittelten über ihre vielfältig gestalteten Karten auch konkrete Eindrücke aus dem Atelier oder von ihren zahlreichen Reisen. Das begrenzte Format muss in diesem Zusammenhang weniger als Beschränkung verstanden werden, vielmehr als Anregung zur Konzentration der technischen und bildnerischen Mittel. Ungleich der Künstlerpostkarten von Zeitgenossen wie Max Pechstein oder Erich Heckel werden Postkarten von Ernst Ludwig Kirchner nur selten am Markt angeboten, zumal in solch delikater Qualität. Die souveräne Tuschzeichnung der zwei lässig auf dem Sofa ruhenden Mädchen, meisterhaft in blau und rot akzentuiert, demonstriert eindrucksvoll die zeichnerische Klasse des jungen Ernst Ludwig Kirchner.