FLAUBERT Gustave (1821-1880).

MANUSCRIT autographe, Notes historiques sur le Moyen Âge, [um 1837]; zwei Mappen mit 27 Seiten in-fol. in betitelter Mappe (30 x 8,5 cm), und 43 Seiten meist in-fol. in betitelter Mappe (ca. 32 x 20 cm). Interessante Sammlung historischer Notizen aus der Jugendzeit, die für Bouvard und Pécuchet verwendet wurden. Das Titelblatt der ersten Mappe lautet wie folgt: "Notes historiques sur le Moyen Âge/L'Italie (476-774)/Les nations germaniques émigrées/l'Angleterre/l'Afrique/la Germanie"; unterhalb dieser Inhaltsangabe gab Flaubert seine Quellen an: "7e et 8ème volume de Gibbon, premier volume de la conquête de l'Angleterre par les Normands par Augustin Thierry [1825]". Diese Notizen wurden in brauner Tinte auf 6 Zweiblättern (ergänzt durch 2 Einzelblätter) verfasst. Der umfangreichste Teil (17 S.) betrifft Italien unter dem Königreich der Heruler (476-493) mit der Herrschaft von Odoaker; dann das "Königreich der Ostgoten 493-554" und die Herrschaften von Theodorik dem Großen, Amalasonthe (seiner Tochter), Theodat, Vitigès, Totila, Teias; das "Exarchat von Ravenna", gefolgt vom "Königreich der Langobarden 568-774". Der Abschnitt über "Großbritannien 448-827" umfasst 7 Seiten und endet mit einem Kapitel über "Das in Britannien eingeführte Christentum". Es folgen kurze Notizen zu Spanien, Afrika und Germanien. Der zweite Ordner ist unter einer Mappe mit der Überschrift "Historische Notizen/Geschichte Frankreichs/Feudalgesellschaft in ihren zivilen und religiösen Beziehungen/Rittertum und Feudalismus" abgelegt. Diese Notizen werden in Bouvard und Pécuchet für die historischen Recherchen der beiden Gefährten verwendet. Auf einem kleinen Zusatzblatt mit der Überschrift "Pflichten des Ritters" kopierte Flaubert nach Sainte-Palaye ein Gedicht von Eustache (fälschlicherweise Émile genannt) Deschamps (Ballade du Bachelier d'Armes). Flaubert entlehnte seine Notizen von verschiedenen Autoren unter folgenden Überschriften: "État des idées actuelles (1830) sur le M. âge" (nach Band IV von Guizots Histoire de la Civilisation en France), "De la Chevalerie" (nach dem gleichnamigen Artikel von Jean-Jacques Ampère in der Revue des deux mondes von 1838), "Chevalerie/investiture chevaleresque" (nach Guizot), "Féodalité" (nach Mablys Observations sur l'histoire de France), "Féodalité. Apparition des communes" (nach Mably), "Relations féodales. Vassaux entre eux" (nach den von Guizot zitierten Coutumes de Beaumanoir), "Relations du vassal au suzerain" (dito), "Combat judiciaire" (nach Montesquieus Esprit des Lois); nach Anmerkungen zu den "Pairies" fasst ein letztes Blatt den "Caractère général de la société féodale" (Allgemeiner Charakter der feudalen Gesellschaft) zusammen: "Toute société a un double élément. Das, was der Einzelne in die Gesellschaft einbringt, und die Persönlichkeit des Einzelnen Im Feudalismus herrscht die Individualität vor In der Barbarei ist die individuelle Freiheit vollständig wandernd, im Feudalismus ist sie fixiert, das ist ein Fortschritt. Das Sozialprinzip ist im Feudalismus übermäßig schwach. Große Ungleichheit der Kräfte. Absorption der kleinen Lehen durch die großen. Die feudale Gerichtsbarkeit selbst wird auf die höheren Oberherren übertragen". Herkunft: Die beiden Akten stammen aus dem Nachlass von Flauberts Nichte Caroline Franklin-Grout. 19. November 1931 im Hôtel Drouot; sie ist unten auf der Titelmappe vom Auktionator Raymond Warin und vom Experten der Auktion René Morot signiert, der bestätigt, dass sie der Nr. 183 des Protokolls entspricht (entspricht wahrscheinlich der Nr. 133 des Katalogs: 127 Seiten Notizen in einer Mappe mit dem Titel Histoire). Die zweite Mappe trägt den Tintenstempel der Auktion Flaubert; sie stammt entweder aus demselben Set wie die vorhergehende oder aus der Nr. 22 der Auktion vom 28. bis 30. April 1931 in Antibes, Mappe mit dem Titel Histoire moderne, "notes générales contenant 16 chemises avec diverses études dont plusieurs datées de janvier 1837, mars 1837 et concernant l'Angleterre, la civilisation française au moyen âge", etc.