ROYÈRE Jean (1871-1956). 71 L.A.S. "Jean Royère" oder "Jean" und 2 L.A. (unvolls…
Beschreibung

ROYÈRE Jean (1871-1956).

71 L.A.S. "Jean Royère" oder "Jean" und 2 L.A. (unvollständig), 1932-1954, an Armand GODOY; 230 Seiten in-4 oder in-8, die meisten mit Briefkopf La Phalange. Wichtige literarische Korrespondenz. Jean Royère gründete und leitete von 1906 bis 1914 die Zeitschrift La Phalange. Er sollte in Armand GODOY einen "sehr lieben Bruder" finden, der ihm helfen sollte, La Phalange im Dezember 1935 nach einer einundzwanzigjährigen Unterbrechung wiederzubeleben. Diese langen Briefe wurden aus Paris, Divonne-les-Bains, Vernon, Avignon und Dinard geschrieben. Wir können hier nur einen kurzen Überblick geben. Royère ist "begeistert" von der "genialen" Poesie Godoys (8. Juli 1932), für den er vom Nobelpreis träumt... Er spricht über Frontons (1932), Triste et tendre (1935) und seine treuen Interventionen zugunsten Godoys... Er reflektiert über die Entwicklung des westlichen Denkens von der Logik zur Psychologie und über die Symbolik in der Kunst, der Musik und der Liebe. "Sie sehen die psychologische Palingenese der Musik als Kunst der Liebe und als Kunst Gottes oder, wenn Sie es vorziehen, des Menschen, und für den Künstler die Intimation einer Sprache und eines Rhythmus, die ein Überrhythmus sind, ein asymmetrischer Sprung von Katachresen und hyperbolischen und anhaltenden Wiederholungen. Das ist die Psychologie des musikalischen Musikismus, die der anderen völlig entgegengesetzt ist, der Psychologie des skulpturalen Musikismus, der die Kunst des konkreten Raums ist" (2. Juli 1934)... Die Übernahme von La Phalange wurde im Juni 1935 nur "vage in Erwägung gezogen", doch schon bald nahm die Zeitschrift die Korrespondenz in Anspruch: Beziehungen zum Verleger, Vertrieb, Aufnahme von Versen Godoys ("tu avances régulièrement sur la rampe raide du Pinde", 15. Juli 1936), Auswahl der Mitarbeiter, Qualität der Beiträge, Übersetzungen, Sondernummern, Beilagen, Auflagen, Probedrucke, Abonnements, Finanzen, Konkurrenz.... Auch die Politik spielt eine Rolle: Royère äußert sich häufig und ausführlich zur Volksfront, zum Spanischen Bürgerkrieg, zur Bedrohung durch den Roten Drachen usw. Frankreich "wird bolschewistisch regiert und Spanien ebenfalls" (4. August [1936]); "Der Bolschewismus muss sterben ... oder die Poesie", ([Sommer 1936]); er marschiert mit Hitler; "die tragischen Umstände des Augenblicks müssen uns unbedingt dazu bringen, Mussolini an die Spitze zu stellen, für das Heil der Welt" (12. September 1936)... Nach dem Krieg leidet er materiell, aber sein letzter Brief ist eine Explosion der Freude über das Meisterwerk von Godoys Brevier... Es ist die Rede von Gabriele d'Annunzio, Louis Barthou, Binet-Valmer, Auguste und Georges Blaizot, Henry Bordeaux, Abbé Brémond, Jean Cassou, Raymond Christofl our, George-Day, André Devaux, Jean Dolent, Paul Fort, Francis Jammes, Tristan Klingsor, Lugné-Poe, Mallarmé, Camille Mauclair, Albert Messein, Jean-Antoine Nau, Marcel Prévost, Marie de Régnier, Émile Ripert, Saint-Pol-Roux, Paul Valéry, Théo Varlet, etc. Plus ein Typoskript mit autogr. Korrekturen, Quelques mots sur Armand Godoy (4 S. in-4), und das Manuskript einer Adresse an René Vannier, die sich auf Godoy bezieht. Wir fügen 3 Bände von Jean Royère bei, Originalausgaben, gebunden von Canape, rotes Halbmaroquin mit Ecken. Clartés sur la poésie (Paris, Albert Messein, 1925). Eines von 15 Exemplaren auf Vergé d'Arches, das persönliche Exemplar von Jean Royère, angereichert mit zwei signierten autographen Gedichten von Jean Royère (Lumière sceau natal und Eurythmies retrouvées dédié à Paul Valéry) und dem autographen prière d'insérer, einer l.a.s. von René GHIL an Jean Royère (die letzte, 30. Mai 1925), einem autographen Artikel von Louis de Gonzague FRICK über das Buch mit einer l.a.s., und eine e.S.-Karte von Abbé Brémond. Mallarmé, précédé d'une Lettre sur Mallarmé de Paul Valéry (Paris, Simon Kra, 1927). Eines von 40 Exemplaren auf Hollande mit großen Rändern. Wunderschöne, lange, eigenhändige Sendung an Armand Godoy. Ein weiteres Exemplar auf Verlagspapier, ebenso gebunden, mit einer handschriftlichen Sendung an das Ende von Armand Godoy. O quêteuse que voici (Paris, Simon Kra, 1928). Eines von 20 Exemplaren auf Hollande (Nr. 6), mit einer eigenhändigen Sendung an Frau Armand Godoy.

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