Null Prächtiger Tabernakel, wohl ehemals Sankt Andreas Kirche in Frankenried, um…
Beschreibung

Prächtiger Tabernakel, wohl ehemals Sankt Andreas Kirche in Frankenried, um 1880, Süddeutsch, im Neu Renaissance Stil, im unteren und im oberen Teil jeweils zwei Türen, geschnitzt, farbig und Gold gefasst, Innenseite des Unterteils undeutlich bezeichnet "Predella Frankenried", Messing Beschläge, 2 -teilig, Höhe 210x137x67 cm, Expertise Fr. Dr. Sabine Klotz, Augsburg, 2011. Seltenes Stück, historische Kirchenausstattung. Aus der Expertise von Frau Dr. Sabine Klotz, Augsburg, vom 30.09.2011 «Bei dem Objekt handelt es sich um ein ehemaliges, zweigeschossiges Tabernakelgehäuse im Stile der Neurenaissance, das ursprünglich zu einem imposanten Hochaltar einer katholischen Kirche gehörte. [.] Der kastenförmige Korpus des Tabernakels auf zur Front hin gestuft vorkragendem Grundriss und mit verkröpfter Sockel- und Gesimszone ist architektonisch in Form einer Ädikula gestaltet und mit Ornamenten sowie christlichen, auf die Eucharistie bezogenen Symbolen verziert. Das untere, mit einem Pilasterpaar gegliederte Tabernakelgeschoss fungiert optisch als Postament. Die rundbogige Tabernakeltür des oberen Bereichs wird von Volutenkonsolen, in die Ecken eingestellten, kannelierten Säulen und einem kräftig profilierten Kranzgesims, das ein Segmentgiebel überspannt, eingerahmt. Alle Architekturglieder sind mit Ornamenten wie Voluten, Ziernägeln, Rosetten, Blatt- und Rankenformen reich dekoriert. Die restlichen Flächen des Korpus sind gefeldert und mit applizierten Rankenschnitzereien und Diamantsteinen überzogen. Die Ikonographie der Türen entspricht mit den christlichen Inhalten dem typischen Bildprogramm eines Tabernakels. Die beiden unteren Türen sind mit Doppelkreuzen und den ornamental aus Ranken gebildeten Buchstaben Alpha und Omega dekoriert. Innenseitig sind sie mit einer vertikal aufstrebenden Ranke geschmückt, um die sich ein Schriftband mit den Worten «Sanctus Sanctus Sanctus / Dominus Deus Sabaoth» windet, die zu Beginn des eucharistischen Hochgebets von allen Gläubigen gesungen werden. Auf den Türblättern im oberen Tabernakelgeschoss verweisen aus den Ranken sprießende Ähren auf den Leib Christi. Die vier Evangelistensymbole, die auch als die vier Wesen im eschatologischen Zusammenhang gedeutet werden können, füllen die restlichen Felder der Türblätter. Auf deren Innenseite beten zwei antithetisch aufeinander bezogene Engel die Monstranz an. Der Rückgriff auf die Renaissance als stilistischen Bezugspunkt manifestiert sich nicht nur in Architektur und Ornamentform, sondern auch in der Farbfassung des Tabernakels, die sich an die Ebenholzfassungen des späten 16. Und 17. Jahrhunderts anlehnt. [.] Die Neurenaissance als Teil des Historismus war insbesondere in den Jahren zwischen 1870 und 1890 ausgeprägt, als die geschmackliche Vorliebe der Gründerzeit auch architektonisch Staats-, Bürgerbauten, Bildungseinrichtungen und Kirchengebäude prägte. [.] Mit diesem kunsthandwerklich qualitativ hochwertigen Altartabernakel mit reicher Schnitz- und Drechslerarbeit im Stil der Neurenaissance blieb ein seltenes Stück historischer Kirchenausstattung erhalten, wie es sich auf dem Kunstmarkt nur selten findet.» Provenienz Nagel, 696S, 6.6.2013, Lot 227 - Deutsche Privatsammlung

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Prächtiger Tabernakel, wohl ehemals Sankt Andreas Kirche in Frankenried, um 1880, Süddeutsch, im Neu Renaissance Stil, im unteren und im oberen Teil jeweils zwei Türen, geschnitzt, farbig und Gold gefasst, Innenseite des Unterteils undeutlich bezeichnet "Predella Frankenried", Messing Beschläge, 2 -teilig, Höhe 210x137x67 cm, Expertise Fr. Dr. Sabine Klotz, Augsburg, 2011. Seltenes Stück, historische Kirchenausstattung. Aus der Expertise von Frau Dr. Sabine Klotz, Augsburg, vom 30.09.2011 «Bei dem Objekt handelt es sich um ein ehemaliges, zweigeschossiges Tabernakelgehäuse im Stile der Neurenaissance, das ursprünglich zu einem imposanten Hochaltar einer katholischen Kirche gehörte. [.] Der kastenförmige Korpus des Tabernakels auf zur Front hin gestuft vorkragendem Grundriss und mit verkröpfter Sockel- und Gesimszone ist architektonisch in Form einer Ädikula gestaltet und mit Ornamenten sowie christlichen, auf die Eucharistie bezogenen Symbolen verziert. Das untere, mit einem Pilasterpaar gegliederte Tabernakelgeschoss fungiert optisch als Postament. Die rundbogige Tabernakeltür des oberen Bereichs wird von Volutenkonsolen, in die Ecken eingestellten, kannelierten Säulen und einem kräftig profilierten Kranzgesims, das ein Segmentgiebel überspannt, eingerahmt. Alle Architekturglieder sind mit Ornamenten wie Voluten, Ziernägeln, Rosetten, Blatt- und Rankenformen reich dekoriert. Die restlichen Flächen des Korpus sind gefeldert und mit applizierten Rankenschnitzereien und Diamantsteinen überzogen. Die Ikonographie der Türen entspricht mit den christlichen Inhalten dem typischen Bildprogramm eines Tabernakels. Die beiden unteren Türen sind mit Doppelkreuzen und den ornamental aus Ranken gebildeten Buchstaben Alpha und Omega dekoriert. Innenseitig sind sie mit einer vertikal aufstrebenden Ranke geschmückt, um die sich ein Schriftband mit den Worten «Sanctus Sanctus Sanctus / Dominus Deus Sabaoth» windet, die zu Beginn des eucharistischen Hochgebets von allen Gläubigen gesungen werden. Auf den Türblättern im oberen Tabernakelgeschoss verweisen aus den Ranken sprießende Ähren auf den Leib Christi. Die vier Evangelistensymbole, die auch als die vier Wesen im eschatologischen Zusammenhang gedeutet werden können, füllen die restlichen Felder der Türblätter. Auf deren Innenseite beten zwei antithetisch aufeinander bezogene Engel die Monstranz an. Der Rückgriff auf die Renaissance als stilistischen Bezugspunkt manifestiert sich nicht nur in Architektur und Ornamentform, sondern auch in der Farbfassung des Tabernakels, die sich an die Ebenholzfassungen des späten 16. Und 17. Jahrhunderts anlehnt. [.] Die Neurenaissance als Teil des Historismus war insbesondere in den Jahren zwischen 1870 und 1890 ausgeprägt, als die geschmackliche Vorliebe der Gründerzeit auch architektonisch Staats-, Bürgerbauten, Bildungseinrichtungen und Kirchengebäude prägte. [.] Mit diesem kunsthandwerklich qualitativ hochwertigen Altartabernakel mit reicher Schnitz- und Drechslerarbeit im Stil der Neurenaissance blieb ein seltenes Stück historischer Kirchenausstattung erhalten, wie es sich auf dem Kunstmarkt nur selten findet.» Provenienz Nagel, 696S, 6.6.2013, Lot 227 - Deutsche Privatsammlung

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