Null BOLOGNA-SchULE um 1335
Zwei Szenen aus dem Leben eines Heiligen
Element der…
Beschreibung

BOLOGNA-SchULE um 1335 Zwei Szenen aus dem Leben eines Heiligen Element der Predella eines Altarbildes Höhe: 23 cm Breite: 57,5 cm Eitempera auf rechteckiger Holztafel Die Ausführung dieser Tafel, deren Thema wir nicht bestimmen konnten, ist in das emilianische Künstlermilieu zu Beginn des 14. Jahrhunderts einzuordnen. Jahrhunderts zuordnen als zu den Staffeleien der großen Künstler, die ab 1340 den Ruhm Bolognas begründen sollten, wie Vitale da Bologna, sondern eher zu den Buchmalerwerkstätten, die in den ersten drei Jahrzehnten des Jahrhunderts für die verschiedenen kirchlichen Behörden arbeiteten (siehe M. Medica, in Giotto e le arti a Bologna al tempo di Bertrando del Poggetto, Ausstellung Bologna, Museo Civico Medievale, 3. Dezember 2005-28. März 2006, S. 79-93). Wie bei diesen findet sich auch hier der Einfluss des Giotto der Fresken in der Arena-Kapelle in Padua (1305) in der - wenn auch rudimentären - Verwendung der "giottesken Schachtel" für die Inszenierung der Figuren und dem erzählerischen, anekdotischen Ton, in dem Einfachheit, Rustikalität und Unruhe die Handlung beleben - intrinsische Charaktere der Kunst der Bologneser Buchmaler. Besonders bemerkenswert sind der kurze Kanon der Figuren, die breite Beschreibung der Draperie, die Gesichter mit lebhaften Blicken und großen, länglichen Augen, deren keilförmige schwarze Pupillen, die sich von der weißen Lederhaut abheben, besonders lebendige Ausdrücke erzeugen. Es ist auffällig, dass die schlafende Figur das Alter Ego des träumenden Josef aus der Geburt Christi (Privatsammlung, siehe Medica, op.cit.repr.S.47,156) ist.), ein Element der Predella des großen Altarbildes, das Giovanni di Balduccio (pisanischer Künstler, ca. 1290-1339) für die Kapelle des päpstlichen Palastes an der Porta Galliera in Bologna schnitzte, der 1334 bei internen Kämpfen zerstört wurde. Die Haltung der beiden Figuren, die breiten Gesichtszüge und die ähnliche Behandlung der Haare sind alles Elemente, die darauf hindeuten, dass der Autor unserer Tafel das Altarbild von Balduccio gesehen hat, nicht in situ, sondern mit größerer Wahrscheinlichkeit, als es 1335 auf den Hochaltar der Kirche San Domenico in Bologna gebracht wurde (vgl. Medica, op.cit., S.48) Dieses Los wird vom Cabinet Turquin, Paris, beschrieben.

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BOLOGNA-SchULE um 1335 Zwei Szenen aus dem Leben eines Heiligen Element der Predella eines Altarbildes Höhe: 23 cm Breite: 57,5 cm Eitempera auf rechteckiger Holztafel Die Ausführung dieser Tafel, deren Thema wir nicht bestimmen konnten, ist in das emilianische Künstlermilieu zu Beginn des 14. Jahrhunderts einzuordnen. Jahrhunderts zuordnen als zu den Staffeleien der großen Künstler, die ab 1340 den Ruhm Bolognas begründen sollten, wie Vitale da Bologna, sondern eher zu den Buchmalerwerkstätten, die in den ersten drei Jahrzehnten des Jahrhunderts für die verschiedenen kirchlichen Behörden arbeiteten (siehe M. Medica, in Giotto e le arti a Bologna al tempo di Bertrando del Poggetto, Ausstellung Bologna, Museo Civico Medievale, 3. Dezember 2005-28. März 2006, S. 79-93). Wie bei diesen findet sich auch hier der Einfluss des Giotto der Fresken in der Arena-Kapelle in Padua (1305) in der - wenn auch rudimentären - Verwendung der "giottesken Schachtel" für die Inszenierung der Figuren und dem erzählerischen, anekdotischen Ton, in dem Einfachheit, Rustikalität und Unruhe die Handlung beleben - intrinsische Charaktere der Kunst der Bologneser Buchmaler. Besonders bemerkenswert sind der kurze Kanon der Figuren, die breite Beschreibung der Draperie, die Gesichter mit lebhaften Blicken und großen, länglichen Augen, deren keilförmige schwarze Pupillen, die sich von der weißen Lederhaut abheben, besonders lebendige Ausdrücke erzeugen. Es ist auffällig, dass die schlafende Figur das Alter Ego des träumenden Josef aus der Geburt Christi (Privatsammlung, siehe Medica, op.cit.repr.S.47,156) ist.), ein Element der Predella des großen Altarbildes, das Giovanni di Balduccio (pisanischer Künstler, ca. 1290-1339) für die Kapelle des päpstlichen Palastes an der Porta Galliera in Bologna schnitzte, der 1334 bei internen Kämpfen zerstört wurde. Die Haltung der beiden Figuren, die breiten Gesichtszüge und die ähnliche Behandlung der Haare sind alles Elemente, die darauf hindeuten, dass der Autor unserer Tafel das Altarbild von Balduccio gesehen hat, nicht in situ, sondern mit größerer Wahrscheinlichkeit, als es 1335 auf den Hochaltar der Kirche San Domenico in Bologna gebracht wurde (vgl. Medica, op.cit., S.48) Dieses Los wird vom Cabinet Turquin, Paris, beschrieben.

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