DESCHAMPS (Martial) Histoire tragique et miraculeuse d'un vol et assassinat comm…
Beschreibung

DESCHAMPS (Martial)

Histoire tragique et miraculeuse d'un vol et assassinat commis au païs de Berri, en la personne de Martial Deschamps, Médecin de l'Université de Paris, & ordinaire de la Maison & Ville de Bourdeaux. Paris, Jean Bienné, 1576. In-8, marmoriertes Kalb, doppelt vergoldetes Filet, verzierter Rücken, rotes Titelblatt, Rotschnitt (Einband 18. Jahrhundert). Erste Ausgabe dieser kuriosen Kriminalgeschichte aus dem 16. Jahrhundert. In einem langen Pamphlet versuchte Martial Deschamps, ein Arzt und Humanist aus Bordeaux, die Verurteilung der Täter eines Mordes, seines eigenen Mordes, zu erreichen, obwohl er überlebte, um seine Geschichte zu erzählen. [Sein Unglück rührt von seiner Entscheidung her, die Rechte einer Witwe und ihrer Tochter auf ein Anwesen zu verteidigen. [Seiner Schilderung nach versuchte Deschamps, der Verfechter der Witwe, den Streit zu schlichten, indem er das umstrittene Grundstück aufsuchte [...]. Unterwegs wurden Deschamps und sein Reisebegleiter von drei Männern überfallen, die sich offen zu Beaupré bekannten. Die drei Männer beschlagnahmten das Geld von Deschamps und die Eigentumsurkunde von Chastelleux und behaupteten, sie wollten ihn zu einem nahe gelegenen Schloss bringen. Stattdessen fesselten sie Deschamps und seinen Begleiter an Händen und Füßen, ließen sie in einem Sumpf mitten im Wald zurück und hielten sie für tot. [...] Als er erfuhr, dass Deschamps die Tortur überlebt hatte, begab sich Beaupré nach Paris, um um eine königliche Begnadigung zu bitten. Das Pamphlet von Deschamps entwirft eine alternative Erzählung, die darauf besteht, dass das begangene Verbrechen - die Ermordung von Menschen, die unvorbereitet erwischt wurden - nicht dem Recht auf Begnadigung unterliegt. Und er hat den Fall gewonnen. Laut einem Urteil, das 1576, also im selben Jahr wie das Pamphlet, veröffentlicht wurde, verurteilte das Pariser Parlament Beaupré zum Tod durch den Strang und zwei der Männer, die Deschamps angegriffen hatten, zum Tod durch den Strang. [...] Indem sie sich auf überzeugende und vertraute Erzählungen stützten, die stark von der christlichen Moral geprägt waren, versuchten Pamphlete wie das von Deschamps, die Leser von der Gerechtigkeit der Sache der Opfer zu überzeugen und sie von der Notwendigkeit einer vergeltenden Gerechtigkeit für die französische Gesellschaft zu überzeugen (Sara Beam, "Les canards criminels et les limites de la violence dans la France de la première modernité", in Histoire, économie & société, 2011). Das Werk wurde im selben Jahr von Jean Dorat unter dem Titel Monodia tragica ins Lateinische übersetzt, eine Ausgabe, die in den Band vor dem vorliegenden gebunden ist. Gebunden mit den folgenden Werken, entweder am Kopf des Bandes oder im Anschluss daran: - LE ROY (Louis). Ermahnung an die Franzosen, in Eintracht zu leben und das Gut des Friedens zu genießen. Paris, De l'Imprimerie de Federic Morel, 1570. Zahlreiche alte handschriftliche Randbemerkungen. - Bulle de Nostre Sainct Père le Pape, contenant permission accordée au Clergé de France, à l'instance du Roy, d'aliéner du bien temporel des Ecclésiastiques de son Royaume, pour subvenir à partie des frais de la guerre pour la reunion & réduction de tous les subiects de Sa Majesté à la Religion Catholique, Apostolique & Romaine... S.l.n.d. [1586]. Auf dem Titel die eigenhändige Unterschrift von Étienne Baluze, Bibliothekar von Colbert. Handschriftliches Verzeichnis der im Band enthaltenen Werke auf einem Vorsatzblatt. Einige Blätter winkelig fleckig. Buchrücken stark berieben und fleckig.

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