TRITHÈME (Jean) De laude scriptorum pulcherimus tractatus. S.L.N.D. [auf dem Kol…
Beschreibung

TRITHÈME (Jean)

De laude scriptorum pulcherimus tractatus. S.l.n.d. [auf dem Kolophon]: Mainz, Peter von Friedberg, 1494. In-4, rehbraun Kalb auf Gang, Satz von kalten Filets Zeichnung Fächer, die mit verschiedenen Eisen (Medaillon mit Rose, Lamm, Drache, etc.), Phylakterien mit Erwähnung maria, Wirbelsäule mit fünf Nerven, eine Messingspange (Bindung der Zeit) verziert sind. GW, M47538. - H, 15617. - Goff, T442. Erste Ausgabe dieser berühmten Apologie für die Kunst der Mönchskopisten und Handschriften. Der 1462 in Trittenheim bei Trier geborene Johannes Trithemius, Humanist, Historiker und Kabbalist, war Abt der Benediktiner von Spanheim und später von St. Jakobus in Würzburg, wo er 1516 starb. Als großer Bibliophiler sammelte Trithemius Handschriften und Inkunabeln: Unter seinem Einfluss wurde die Spanheim-Bibliothek zu einer der reichsten und schönsten ihrer Zeit. Das De laude wurde von einem der besten Trithemius-Spezialisten, Noel L. Brann, in seinem Buch The Abbot Trithemius: The Renaissance of Monastic Humanism, 1981, ausführlich untersucht (S. 142-174) Das Aufkommen des Buchdrucks [...] fördert ein Gefühl für den Umbruch der Zeit. Es besteht die Befürchtung, dass die Schriftkultur verschwinden könnte. Sein De laude scriptorum (1494) ist ein Plädoyer für die Aufrechterhaltung der Kopistentätigkeit und die Lebendigkeit der scriptoria; der Autor stellt die mögliche Schädlichkeit der Druckerschwärze in Frage und wirft den Verfechtern des wirtschaftlichen Arguments, der Druck sei billiger, Faulheit vor. [...] Mit einer gewissen Hellsichtigkeit sorgt sich Trithème auch um die Verluste, die mit dem Wechsel des Mediums verbunden sind, d.h. um das Verschwinden von Texten, die für den Druck nicht rentabel wären, und die in Vergessenheit geraten (vgl. Yann Sordet, Histoire du livre et de l'édition, 2021). Diese Inkunabel ist sehr selten: Es sind nur zwei Exemplare in Frankreich bekannt (Bourges und BnF). Randreparatur oben auf den Blättern a4 und a5. Gebunden mit 6 anderen Inkunabelausgaben: - BALDUNG (Hieronymus). Aphorismi compunctionis theologicales. S.l.n.d. [auf dem Kolophon] : Strasbourg, Johann Gruninger, 1497. GW, 3211. - HC, 2270. - Schreiber, n°3400 Originalausgabe, verziert mit 10 Holzschnitten, deren Design vom Meister des Terence stammt, von denen einer fünfmal verwendet wird. - TRACTATUS CONTRA VICIA. [Straßburg, Georg Husner, 1498]. GW, M50988. - H, 15594. - TRITHEME. De operatione divini amoris. S.l.n.d. [Mainz, Peter von Friedberg, nach dem 27. August 1497]. GW, M47559. - HC, 15636. Es fehlen 2 Blätter. - FRATERNITAS ROSACEAE CORONAE. Incipit liber fraternitats rosacee corone ad honorem beatissime Virginis Marie... S.l.n.d. [Köln, Johann Landen, um 1500]. GW, 10313. - HC, 7356. - Schramm, VIII, n°872-876. - DAMMONIS (Arnoldus). Sermo synodalis. S.l.n.d. [Köln, Johann Landen, nach dem 9. März 1500]. Äußerst seltene Ausgabe, von der nur 4 Exemplare in öffentlichen Sammlungen verzeichnet sind: 3 in Deutschland und eines in England (vgl. GW, 7900). - PREBUSSINUS (Urbanus). Oratio mordacissima. S.l.n.d. [Straßburg, Johann Gruninger, ca. 1500]. GW, M35268. - HC, 4006. Erste Ausgabe, mit einem großen und schönen Holzschnitt auf der Rückseite des Titels, der den Autor beim Gebet zeigt (vgl. Schreiber, Nr. 3637). Kostbarer Band, bestehend aus 7 vollständig rubrizierten Inkunabeln, in zeitgenössischem Einband. Geringfügige Mängel im Einband, Riss im Karton am Fuß des Rückens. Verzeichnis der im Band enthaltenen Texte ehemals auf einem Vorsatzblatt.

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