EUGENE VICTOR COLLINOT (1824-1889) / E.C. TOUJOURS

Eine monumentale Vase. Realisiert zwischen 1869 und 1883. Steingut mit polychromem Dekor. Ein großer Riss. 1863 gründete Eugène-Victor Collinot seine Fayence-Manufaktur unter dem Namen E. Collinot et Cie. Diese befand sich im Parc des Princes, Boulevard d'Auteuil 10, in Boulogne-sur-Seine in der Nähe von Paris und hatte 1867 bereits dreißig Mitarbeiter. Als Collinot 1863 an der Ausstellung der Zentralunion auf den Champs-Elysées in Paris teilnahm, erhielt er von Kaiser Napoleon III. die Goldmedaille. Im Jahr 1865 verlieh ihnen der Schah von Persien für ihre Vasen mit persischen Motiven das Kommandeurkreuz des Löwenordens. Collinot nahmen an zahlreichen Weltausstellungen teil, u. a. in Paris (1867 und 1878), London (1871-1872) und Wien (1873), wo sie zahlreiche Medaillen für ihre monumentalen Stücke gewannen, die eine besondere Technik der Reliefglasur auf Fayence verwendeten. Collinot lieferte beeindruckende Stücke an den europäischen Adel, unter anderem an Prinz Anatole Demidoff für sein Hotel auf den Champs-Elysées 150 in Paris und den Königspalast in Brüssel. Gleichzeitig befinden sich viele seiner Entwürfe in Museumssammlungen, u. a. im Musée d'Orsay in Paris und im Musée Adrien Dubouché in Limoges sowie im V&A (Inv. 740-1869) in London. Eugène Victor Collinot (1824-1889) und Vicomte Adalbert de Beaumont (1809-1869) veröffentlichten 1859 gemeinsam eine erfolgreiche illustrierte Enzyklopädie über die verschiedenen orientalischen Dekorationsstile, insbesondere über chinesische, japanische und persische Dekorelemente und -motive. Nach dem Tod seines Geschäftspartners Adalbert de Beaumont veröffentlichte Eugène Victor Collinot 1883 eine umfassendere Reihe unter dem Titel Encyclopédie des arts décoratifs de l'Orient (Enzyklopädie der dekorativen Künste des Orients). Jeder Band illustriert einen anderen Stil, insbesondere 'Arabische Ornamente', 'Ornamente aus China' und 'Ornamente aus Japan'. Der letzte Band zeigt einige Darstellungen, die auch auf dieser beeindruckenden Vase zu finden sind, wie z. B. den auf einem Zweig sitzenden Paôn (Abb. 1). H.: 175 cm