*Vase cérémoniel

das eine Palastszene darstellt. Rechts auf einem Podest steht ein Herrscher, der die Szene dominiert. Er sitzt mit gekreuzten Beinen auf einem Thron, ist leicht nach vorne gebeugt und blickt auf drei Krieger vor ihm. Sein rechter Arm ist erhoben und sein Finger zeigt auf den ersten von ihnen. Sein korpulenter Körper ist in dunklen rötlichen Tönen ausgeführt, während seine Kleidung und Accessoires in leichteren, durchscheinenden Tönen hervorgehoben werden. Er trägt einen um die Taille gebundenen Lendenschurz und einen raffinierten Kopfschmuck, der mit mehreren Elementen verziert ist. Das Hauptelement, eine Seerosenblüte, ist das charakteristische Attribut der königlichen Kleidung. Auf der Rückseite der Kopfbedeckung fallen Quetzalschwanzfedern über den Rücken. Der Herrscher ist außerdem mit einem bedeutenden Brustjuwel, Ohrschmuck und Armbändern geschmückt. Seine linke Hand ruht auf seinem linken Knie, während seine rechte Hand etwas hält, das wie eine Schlachtenstandarte aussieht. Hinter ihm begrenzen zwei breite, vertikale Streifen in dunkler Farbe eine Mauer und rücken ihn so in den Vordergrund. Vor ihm stehen drei Krieger, die an ihren langen Speeren zu erkennen sind. Sie sind ebenfalls in dunklen rötlichen Tönen gemalt und in helle Lendenschurze gekleidet. Jeder trägt einen aufwendigen Kopfschmuck, der seine Beschäftigung und seinen sozialen Rang widerspiegelt. Der erste Krieger trägt einen beeindruckenden Kopfschmuck, der aus gefächerten Federn besteht, die von einem Strauß Quetzalschwanzfedern gekrönt werden. Sein linkes Knie ruht als Zeichen des Respekts auf dem Boden. Der zweite Krieger ist von kleiner Statur und trägt einen Kopfschmuck mit einem Vogelkopf und einem großen Federsatz. Der dritte Krieger schließlich trägt eine Kopfbedeckung mit einem Hirschkopf und hält seinen linken Arm in einer Geste der Unterwerfung quer über die Brust. Im Hintergrund, auf beiden Seiten des Throns, stehen ebenfalls zwei Diener. Sie sind jeweils mit einem langen Rock bekleidet, der bis unter die Knie reicht. Obwohl es heute größtenteils verschwunden ist, scheint es, dass auf der ersten Stufe vor dem linken Fuß des Throns eine tributähnliche Opfergabe lag. Sein durch eine schwache schwarze Linie definierter Umriss ist noch sichtbar, während der Innenraum mit einer durchscheinenden weißlichen Lavur gefüllt ist. Wahrscheinlich handelte es sich um ein Ensemble aus weiß gefärbten Textilien, ein typisches Element des Tributs. Die Szene ist auf einem hellbeigen Hintergrund gemalt. Der obere Teil der Vase ist rundherum mit einem Streifen schwarzer Glyphen verziert, der durch eine dünne braune Linie vom Hauptmuster getrennt ist. Die Ikonografie dringt jedoch an mehreren Stellen in den Text ein oder überlappt ihn. Der Text identifiziert eine Person, wahrscheinlich den Besitzer der Vase und die Person, die auf dem Thron sitzt, mit mindestens sechs oder sieben Titeln. Dazu gehören unter anderem "strahlender Herr des Baumes", "heiliger Mann" oder der höchste Titel Kaloomte. Braune Terrakotta mit polychromem Dekor in Beige, Rot-Orange und Braun-Schwarz. Maya, Mexiko - Guatemala, 450 - 750 n. Chr. 19,6 x 11,3 cm Herkunft: Ehemalige Sammlung Spencer Throckmorton seit 1967 Diese Szene, die sich über die gesamte Oberfläche der Vase zieht, ist lebhaft und fließend gemalt. Die Darstellung des rituellen Lebens der Eliten ist ein bevorzugtes Thema der polychromen Maya-Keramik. Die Zartheit der Zeichnung sowie die reiche Ikonographie und Polychromie zeugen von der perfekten technischen Beherrschung der Maya-Künstler und machen diese Vase zu einem außergewöhnlichen Stück. Guter Erhaltungszustand Partie in vorübergehender Einfuhr