KAERIUS, Petrus Germania inferior id est, XVII Provinciarum eius novae et exactae Tabulae Geographicae, cum luculentis singularum descriptionibus additis a Petro Montano. Amsterdam P. Kaerius 1622 Folio: [6 inkl. gestochenem Titel]-94-[3] S.; 25 an Scharnieren befestigte Karten, handkoloriert (Randreparaturen auf der Vorderseite. (Besitzeintrag herausgeschnitten), Randläsuren und kleine Flecken, Mittelfalten und Ränder repariert, Karte der Grafschaft Flandern gebräunt und zusammen mit S. 38-42 abgelöst, Karte von Namur: Risse repariert, Karte von Hennegau: Ränder ausgefranst, S. 52, 73: mit Papierstreifen verstärkt, teilweise auf Text geklebt, Ms. Notizen auf Vorsatzblättern). Mod. Kalb, Rücken mit erhöhten Bands (Ecken sl. bestoßen). Vollständige zweite lateinische Ausgabe des ersten Atlasses, der ausschließlich den siebzehn Provinzen gewidmet ist (1. Auflage: 1617). Petrus Kaerius oder Pieter van den Keere (1571- ca.1646) lud den in Gent geborenen Petrus Montanus oder Van den Berghe (1560-1625) ein, den Begleittext zu seinen Karten zu schreiben, um diese Ausgabe zusammenzustellen. Montanus war mit einer Schwester von Jodocus Hondius senior verheiratet, der wiederum auch der Schwager von Kaerius war. Das Werk umfasst: einen fein gestochenen Titel mit einer allegorischen Darstellung der Atlasproduktion mit der Erfindung des Buchdrucks und der Schifffahrt, das Wappen der XVII. Provinzen und einen Totenkopf auf einer Uhr inmitten einiger kunstvoll gekleideter Personen als Vanitas-Motiv; außerdem eine Geschichtstafel mit lokalen Bräuchen und 24 Karten auf Doppelseiten mit dekorativen Kartuschen, darunter kleine Stadtansichten und schöne Stadtpläne von Zipa, Beemstra, Antwerpen usw. Für diese zweite Ausgabe wurde der Text vollständig neu gesetzt; "Flandriae pars orientalior" (Taf. 10) wurde durch die "Caerte van 't Vrije" von C.J. Visscher ersetzt, während die Karte "Typus Frisiae orientalis", jetzt mit Text auf der Rückseite, am Ende eingebunden ist. Dieser Atlas enthält die berühmte Leo-Belgicus-Karte (2. Zustand) mit dem nach rechts gewandten Löwen von Hendrik van Langren (1573-1609), die Kaerius bereits in der Ausgabe von 1617 eingefügt hatte. In diesem Exemplar geht Montanus' Lectori Salutem der Einleitung von Kaerius voraus. Als die Druckerei Anfang der 1620er Jahre Verluste machte, gelangten die Kupferstiche von Kaerius in die Hände von Claes Janszoon Visscher. Ref. Koeman Kee-2. - van der Heijden 2006, 4.2. Prov. Baron Spangen (ms. Notiz).