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TARGA, DERUTA, 1520-1530 Reliefierte Majolika mit kobaltblauem Dekor und vergoldetem Lüster; 26,4x21 cm A PLAQUE, DERUTA, 1520-1530 Vergleichende Bibliographie J. Giacomotti, Catalogue des majoliques des musées nationaux, Paris 1974, S. 227-228 n. 746; G. Busti, F. Cocchi in R. Ausenda (Hrsg.), Musei e Gallerie di Milano. Museum für Angewandte Kunst. Keramiken. Tomo primo, Milano 2000, n. 78; G. Busti, F. Cocchi (eds.), La ceramica umbra al tempo di Perugino, Deruta 2004, p. 150 n. 53; L. Ricetti, Alexandre Imbert, J. Pierpot Morgan e il collezionismo della maiolica italiana fino al 1914, Firenze 2017, p. 286 Die rechteckige Tafel mit erhabenem, abgerundetem Rand hat oben zwei unbearbeitete Löcher, um sie an die Wand hängen zu können. Das Flachrelief stellt den büßenden Heiligen Hieronymus dar, der an seinen Attributen deutlich erkennbar ist: Kardinalshut, Kruzifix, Löwe und Buch. Die Figur befindet sich in einer Landschaft, die links von einem Berg mit einer kleinen Kirche, in der sich die Höhle des Eremiten befindet, und rechts von einem kleinen Baum begrenzt wird, während im Hintergrund ein runder Hügel mit einem kleinen Dorf zu sehen ist. Die Rückseite der Plakette ist vollständig mit einem bank- und kobaltblauen Schachbrettmuster bedeckt. Die Maltechnik ist typisch für Deruta-Teller mit vergoldetem Lüster, wobei Teile in der Bank reserviert bleiben, andere blau umrandet oder schattiert und wieder andere im zweiten Brand mit Lüster gefüllt werden. Es gibt mehrere relevante Vergleiche, darunter ein Zwillingsteller, der im Dubouché-Museum in Limongès aufbewahrt wird (Inv. Nr. 812), der aufgrund des roten Glanzes bereits Gubbio zugeschrieben wird und nun nach Deruta zurückgebracht wurde, ein in Mailand aufbewahrter Teller (Inv. Nr. 196) und ein weiterer, sehr ähnlicher Teller im Keramikmuseum in Deruta. Erwähnenswert ist auch eine Plakette aus der gleichen Form in der so genannten Macy-Mappe in der Sammlung von Alexandre Imbert. Schließlich ein interessanter und suggestiver Vergleich mit einer gemalten Tafel in einer Privatsammlung, die die Szene, nicht als Relief, wiedergibt und mit 1532 datiert ist, was vielleicht auf die Inspiration durch dieselbe Stich- oder Malquelle hinweist (Bartsch VII, S. 61 n. 77).

milano, Italien