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LARGE TWO-HANDLED JAR, DERUTA, ERSTES DRITTES 16. JAHRHUNDERT aus kobaltblau bemalter Majolika mit vergoldetem Lüster; H. cm 31,2, Durchm. der Mündung cm 17,6, Durchm. des Fußes cm 13,6 A LARGE TWO-HANDLED JAR, DERUTA, ERSTES DRITTES 16. JAHRHUNDERT Comparative bibliography D. Thornton, T. Wilson, Italian Renaissance Ceramics. A Catalogue of the British Museum's Collection, London 2009, S. 467 n. 277; T. Wilson, The golden age of Italian Maiolica Painting. Katalog einer Privatsammlung, Turin 2018, S. 112-113 n. 44 Die Vase hat einen abgeflachten, eiförmigen Körper, der auf einem hohen Fuß mit ausgestelltem Sockel ruht, und eine breite Öffnung mit geschlitztem Rand. Knapp unterhalb des Randes verlaufen zwei geschwungene Henkel, die sich über dem Punkt der größten Ausdehnung wieder mit dem Korpus verbinden. Unter dem Rand, der größtenteils mit Lüster umrandet ist, erscheint im mittleren Teil des Körpers ein Ornament mit zwei mandelförmigen Medaillons, die die Abbildungen eines Pelikans bzw. eines Pfaus tragen; ein komplexes Pflanzendekor mit Blättern und Blüten umgibt die Medaillons und berührt die Henkel, während direkt darunter ein Band erscheint, das mit einem Motiv aus Knospen und Blättern verziert ist, die in einer Blumenkrone angeordnet sind; Auf dem Kelch der Vase befindet sich ein Dekor aus "schrägen Blasen", während der Fuß mit einer Quaderimitation und der gleichen Girlande wie das zentrale Band verziert ist. Die Verzierung ist kobaltblau auf zinnhaltigem Email mit goldgelben Lüsterdekorationen. Die Vase hat eine imposante Größe und ist reich verziert, wobei nicht nur Kobalt, sondern auch Lüster verwendet wurde. Die beiden abgebildeten Vögel spiegeln die religiöse Symbolik wider: Der Pfau symbolisiert die Unsterblichkeit, der Pelikan geht als Sinnbild für Jesus Christus in die christliche Symbolik ein. Zu dieser besonderen und renommierten Produktion siehe das bereits zu Los 19 Gesagte). Die Vase hat ein präzises Gegenstück in einem etwas kleineren Exemplar mit Tieren, die mit der höfischen Liebe in Verbindung stehen und kürzlich von Timothy Wilson im Register einer Privatsammlung untersucht wurden. Die Verzierung mit knospenden Blumen lässt sich auch leicht auf den Rand einer Schale im Britischen Museum beziehen, deren girlandengeschmückter Rand das Wappen von Papst Julius II. trägt und daher zwischen 1503 und 1513, den Jahren seines Pontifikats, datiert werden kann, ein Begriff, der auch für die Datierung unserer Vase nützlich ist, die spätestens in die 1620er Jahre datiert werden kann.

milano, Italien