Beschreibung

JOHANN WILHELM LANZ (1725- vers 1760)

ALLEGORISCHE STATUETTEN: DIE TEILE DER WELT, AFRIKA UND ASIEN Straßburg, Manufaktur von Paul Hannong zwischen 1751 und 1754 Hartporzellan, polychromiert und vergoldet Ein Kopf von Afrika und der rechte Arm von Asien sind wieder angebracht H. 27 cm, D. 13-14 cm In der Vertiefung signiert: PH Provenienz Ehemalige Sammlung Hugo von Hirsch auf Gereuth, München Privatsammlung, Paris, 2011 Ausstellung Bayerisches Nazionalmuseum 1909, Altes Bayerisches Pozellan, Nr. 1276 und 1277 Diese beiden Porzellangruppen stellen zwei Teile der Welt dar, die durch eine junge Frau in Tracht und ein exotisches Tier gekennzeichnet sind. In Afrika trägt eine junge Frau mit gebräuntem Teint und einem Löwen den Kopfschmuck eines Elefanten. Asia, bekleidet mit einem üppigen Faltenwurf, der in der Taille mit einem goldverzierten Schurz gegürtet ist, und mit einem Diadem mit Reihermotiv, wird von einem Dromedar begleitet. Diese Figuren aus der Manufaktur von Paul Hannong (Mainz, 1700 - Straßburg ?1760), dessen Zeichen es trägt, wurden von Johann Wilhelm Lanz (geb. 1725) modelliert, der von 1750 bis 1754 in Straßburg tätig war, wo 1751 dank der Einfuhr von deutschem Kaolin die Technik des Hartporzellans beherrscht wurde. Dieses Thema wurde ein großer Erfolg, mit einigen Variationen; eine Kopie von Afrika befindet sich im Mannheimer Museum und eine von Asien im Victoria and Albert Museum (Abb. 1). Paul Hannong ließ sie ebenfalls aus Steingut anfertigen, und 1755 erneut bei Frankenthal. Das von Vincennes erlangte Privileg hatte ihn 1755 gezwungen, seine Fabrik in die deutsche Domäne zu verlegen. Für die Herstellung unserer beiden Gruppen verband der Deutsche J.W. Lanz die Kunst des Modellierens von sächsischem Porzellan mit der Kunst der Versailler Statuette. Als Vorbild für sein Werk diente ihm die Tetrade der Teile der Welt, die anlässlich der Großen Kommission von 1674 für die Gärten von Versailles geschaffen wurde (Abb. 2), sowie die Stiche, die ab 1681 in ganz Europa verbreitet wurden (Abb. 3). Hier hat Lanz Asien frei umgedeutet, um das Ganze stimmiger zu machen. Weitere Informationen des Sammlers finden Sie per QR-Code im PDF.

39 

JOHANN WILHELM LANZ (1725- vers 1760)

Das Los wurde versteigert. Ergebnisse ansehen