Glashalter mit ineinander verschlungenen Delphinen Manufacture d'Orléans, letztes Drittel des 17. - frühes 18. Jh. Geblasenes und geformtes Glas Gebrochen und auf ein Blütenblatt des Bechers und auf den Schwanz eines Delphins geklebt H. 18 cm, L. 13 cm Provenienz Privatsammlung, Paris Dieses Glasgeschirr wurde im 18. Jahrhundert als "Kristall" definiert, d. h. als "ein Glas mit Stiel oder dergleichen, das zum Aufstellen von Früchten oder zum Auflegen von Schnee und Moos [...] dient" (Joseph Gilliers, Le Cannameliste français, 1768, S. 68). Diese aus sehr klarem und scharfem Glas gefertigten Stücke nehmen verschiedene Formen an, unter denen der Delphin besonders beliebt zu sein scheint (Abb. 1). Mehrere Exemplare befinden sich in den Sammlungen des Louvre. Das Tier stützt die Obstschale mit der Schwanzspitze. Unser Modell unterscheidet sich von der üblichen Produktion durch die originelle Verzierung des Stiels mit zwei ineinander verschlungenen Delfinen. Sie besteht aus farblosem, mundgeblasenem Glas und veranschaulicht die hohe Qualität der Produktion der Manufacture d'Orléans, die 1668 von Bernard Perrot (1640-1709) gegründet wurde. Dieser aus Ligurien stammende Glasmachermeister hatte sich in Lüttich und Paris einen Namen für seine Innovationen gemacht und vom König das Privileg erhalten, dekorierte Stücke aus geblasenem Glas herzustellen. Weitere Informationen des Sammlers sind über den QR-Code im PDF zugänglich.