FERRAÙ FENZONI (attr. A)

(Faenza, 1562 - 1645) San Gerolamo Öl auf Kupfer, 36X29,5 cm Fenzoni wurde in Faenza geboren und es ist wenig über seine Ausbildung bekannt. Die ersten Werke, die wir kennen, stammen von Ende 1580, als er in Rom seinen wichtigsten Auftrag für die kleine Kapelle des Heiligen Franziskus in der Kirche Santa Maria in Trastevere malte, aber wie Giovanni Baglione sich genau erinnert, wurde er aufgefordert, wichtige dekorative Zyklen in der Vatikanischen Bibliothek, an der Heiligen Treppe, aber auch in Santa Maria Maggiore und San Giovanni in Laterano zu malen. 1593 hielt sich der Maler in Todi auf, wo er das an Michelangelo erinnernde Fresko des Jüngsten Gerichts vollendete, um dann 1599 in seine Heimatstadt zurückzukehren. Fenzonis unverwechselbarer Stil zeichnet sich durch eine Sprezzatura-Zeichnung von Farben aus, die durch das Licht akzentuiert und modelliert werden und all die fruchtbaren "Gegensätze" des späten römischen Manierismus zum Ausdruck bringen. Das Kupfer kann daher als wertvolles Zeugnis der "kleinen" Produktion des Künstlers eingestuft werden und kann wahrscheinlich seinem Aufenthalt in Rom oder dem Beginn seiner umbrischen Jahre zugeschrieben werden, was uns an die Evangelisten in Fresko in der Wohnung von St. Pius V. im Vatikan erinnert (vgl. Scavizzi-Schwed, S. 100 ; 104, Nr. P14 und P15) und im Ausdruck die Fresken im Palazzo Vescovile in Todi von 1594 (vgl. Scavizzi-Schwed, S. 113 ; 125, Nr. P19 ; P21). Literaturverzeichnis: G. Scavizzi, N. Schwed, Ferraù Fenzoni, Todi 2006, ad vocem