LUIS DE VARGAS (attr. A)

(Almendralejo, 1505? - 1567) Christus mit dem Kreuz Öl auf Tafel, 42X30 cm Provenienz: Baron Raoul de Kuffner (1938) New York, Christie's, 15. Mai 1996, Los 107 (als Spanische Schule des 16. Jahrhunderts) Italien, Privatsammlung Der österreichisch-ungarische Baron Raoul Kuffner, Sammler und später, 1933, der Gemahl von Tamara de Lempicka, war der Besitzer des Werkes und wir wissen, dass er sich 1943 in New York aufhielt, wo die Malerin ihre künstlerische Tätigkeit fortsetzte. Lionello Venturi hingegen, der sich 1931 weigerte, dem Faschismus die Treue zu schwören, wurde auf Lipari eingesperrt. Am 3. Januar 1932 reiste er in die Vereinigten Staaten und folgte einer Einladung zu einer Vortragsreihe in Harvard, bevor er nach Europa zurückkehrte und sich in Paris niederließ. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kehrte er 1939 nach New York zurück. Während seiner Jahre in Amerika wurde Venturi eingeladen, an der Johns Hopkins University in Baltimore (1940), in Kalifornien (1941), in Mexiko-Stadt (1942) und an der École libre des hautes études in New York (1943 - 1944) zu lehren sowie Vorträge und Kurse in Chicago, Detroit, Philadelphia und anderen amerikanischen Städten zu halten. Es ist nicht bekannt, wann der Baron das Gemälde erwarb, und es wird angenommen, dass es von seinen Erben versteigert wurde. Was die Zuschreibung betrifft, so ist die spanische Herkunft des Autors eindeutig, während das dargestellte Thema von dem von Sebastiano del Piombo gemalten Christus mit dem Kreuz stammt. Damit ist der Aufenthalt des Malers in Rom zwischen 1523 und 1653 belegt. Dem Werk liegt ein Gutachten bei, das am 26. Oktober 1942 in New York von Lionello Venturi verfasst wurde. Referenzbibliographie: M. Perillo Marcone, L'esilio americano di Lionello Venturi, in L. Venturi, Kunstkritik heute (1941), Turin 2010, S. XV ; XC