ERNST MAX (1891-1976).
L.A.S. "Max Ernst", Paris 6. Oktober 1966, an Varian FRY; 1 Seite in-4 an die Adresse 19, rue de Lille; in Englisch.
An den Gründer des American Relief Committee in Marseille. (Varian FRY (1907-1967), amerikanischer Journalist, gründete 1940 in Marseille das American Relief Committee, das Tausenden von Flüchtlingen, Juden, Anti-Nazis und Surrealisten, darunter Max Ernst, half, Europa zu verlassen).
Der Brief ist in sechs Punkten nummeriert (vom ersten bis zum sechsten), wahrscheinlich als Antwort auf eine Anfrage oder einen Fragebogen von Varian Fry.
Zunächst tausend Dank an Varian und Bénéditte [Daniel Bénédite (1912-1990), ein Widerstandskämpfer, der Varian Fry unterstützte und ihm nachfolgte und der mit den Surrealisten, die in Marseille Zuflucht suchten, in der Villa Air-Bel lebte] für ihre "eidesstattlichen Erklärungen [Atteste]. Es sind erstklassige Dokumente"... Zweitens ist er froh, von seiner Genesung zu hören; aus Erfahrung weiß er, dass es vor allem eine Frage der Geduld ist: "Da ich selbst vor nicht allzu langer Zeit die gleiche Erfahrung gemacht habe, wusste ich, dass es nach dem ersten Schock nur eine Frage der Geduld ist". Er wird besser und besser werden... Drittens hat er keine Antwort von Picasso erhalten. Viertens befürchtete er, als er Annettes Brief las, dass Varian beim ersten Schock einen schrecklichen Fehler machen würde. Seit dem heute eingegangenen Schreiben ist er erleichtert. M.Th. war sicherlich sein "gardanischer Engel"... Fünftens: Zur Hölle mit Otto DIX. Sechstens: Lassen Sie ihn gut auf sich aufpassen, und vergessen Sie nicht, dass Sie einen guten Freund namens Max Ernst haben.
