Null DAUDET (Léon). [Manuskript]. La Guerre Totale. 1918.

Manuskript in Mappe m…
Beschreibung

DAUDET (Léon). [Manuskript]. La Guerre Totale. 1918. Manuskript in Mappe mit 32 Zeilen auf einer schönen Seite von 1 Titelblatt und 170 ff. Jansenistisches blaues Marokko, rotes Marokko-Futter mit dreifachem Goldfilet gerahmt, Moiré- und Dominoté-Vorsätze, Rücken gerippt, unbeschnitten, Fall (Semet & Plumelle). Autographisches Manuskript vom 27. März 1918, unterzeichnet von Léon Daudet. Erstes Auftauchen des Ausdrucks "Totaler Krieg", der im 20. Jahrhundert seine Blütezeit haben sollte und den der Autor in seinem gleichnamigen, 1918 veröffentlichten Aufsatz wie folgt definiert: "Er ist die Ausdehnung des Kampfes, sowohl in seinen akuten als auch in seinen chronischen Phasen, auf den politischen, wirtschaftlichen, kommerziellen, industriellen, intellektuellen, rechtlichen und finanziellen Bereich [...]". Léon Daudet war 1918 im Alter von 51 Jahren Chefredakteur der Zeitung Action Française, die er zehn Jahre zuvor zusammen mit Charles Maurras gegründet hatte; seit 1912 hatte der heftige Anti-Dreyfusard, Royalist und antisemitische Polemiker über die Presse den Prozess gegen "Defätismus und Verrat" organisiert und die angebliche Infiltration von wirtschaftlichen und politischen Kreisen durch Agenten im Sold Deutschlands angeprangert. Er wurde 1913 wegen Verleumdung verurteilt, setzte aber seine Kampagne bei der Nouvelle Edition Française fort. La Guerre totale, geschrieben und veröffentlicht im letzten Jahr des Konflikts, stellte die Vision des Herausgebers unter einem Titel dar, der ein Zeichen setzen sollte. Die letzte vom Autor noch retuschierte handschriftliche Abschrift, Léon Daudet, enthielt in seinem Text zahlreiche Zeitungsausschnitte und maschinenschriftliche Passagen, die der Verlag in der Publikation von 1918 vollständig wiedergab (Paginierung und redaktionelle Anmerkungen mit blauem Bleistift); dagegen wurden drei Passagen zensiert (Seiten 118, 123 und 129 der gedruckten Fassung), die sich auf die deutsche Botschaft, "auf die Dienste von Herrn Malvy bei der Sureté Générale und der Préfecture de police" beziehen (handschriftliche Blätter 82, 85 und 88). Beigefügt sind 2 Büsten von Léon Daudet auf losen Blättern: 1. datiert 1926, gestochen von André de Székély de Doba (ungarischer Maler, 1877-1945). 2. in Bleistift, signiert Pazzi (22 x 28 cm, Ruggero Pazzi 1927-2010), italienischer Maler, Bildhauer und Graveur. Buchrücken sehr leicht verblasst.

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DAUDET (Léon). [Manuskript]. La Guerre Totale. 1918. Manuskript in Mappe mit 32 Zeilen auf einer schönen Seite von 1 Titelblatt und 170 ff. Jansenistisches blaues Marokko, rotes Marokko-Futter mit dreifachem Goldfilet gerahmt, Moiré- und Dominoté-Vorsätze, Rücken gerippt, unbeschnitten, Fall (Semet & Plumelle). Autographisches Manuskript vom 27. März 1918, unterzeichnet von Léon Daudet. Erstes Auftauchen des Ausdrucks "Totaler Krieg", der im 20. Jahrhundert seine Blütezeit haben sollte und den der Autor in seinem gleichnamigen, 1918 veröffentlichten Aufsatz wie folgt definiert: "Er ist die Ausdehnung des Kampfes, sowohl in seinen akuten als auch in seinen chronischen Phasen, auf den politischen, wirtschaftlichen, kommerziellen, industriellen, intellektuellen, rechtlichen und finanziellen Bereich [...]". Léon Daudet war 1918 im Alter von 51 Jahren Chefredakteur der Zeitung Action Française, die er zehn Jahre zuvor zusammen mit Charles Maurras gegründet hatte; seit 1912 hatte der heftige Anti-Dreyfusard, Royalist und antisemitische Polemiker über die Presse den Prozess gegen "Defätismus und Verrat" organisiert und die angebliche Infiltration von wirtschaftlichen und politischen Kreisen durch Agenten im Sold Deutschlands angeprangert. Er wurde 1913 wegen Verleumdung verurteilt, setzte aber seine Kampagne bei der Nouvelle Edition Française fort. La Guerre totale, geschrieben und veröffentlicht im letzten Jahr des Konflikts, stellte die Vision des Herausgebers unter einem Titel dar, der ein Zeichen setzen sollte. Die letzte vom Autor noch retuschierte handschriftliche Abschrift, Léon Daudet, enthielt in seinem Text zahlreiche Zeitungsausschnitte und maschinenschriftliche Passagen, die der Verlag in der Publikation von 1918 vollständig wiedergab (Paginierung und redaktionelle Anmerkungen mit blauem Bleistift); dagegen wurden drei Passagen zensiert (Seiten 118, 123 und 129 der gedruckten Fassung), die sich auf die deutsche Botschaft, "auf die Dienste von Herrn Malvy bei der Sureté Générale und der Préfecture de police" beziehen (handschriftliche Blätter 82, 85 und 88). Beigefügt sind 2 Büsten von Léon Daudet auf losen Blättern: 1. datiert 1926, gestochen von André de Székély de Doba (ungarischer Maler, 1877-1945). 2. in Bleistift, signiert Pazzi (22 x 28 cm, Ruggero Pazzi 1927-2010), italienischer Maler, Bildhauer und Graveur. Buchrücken sehr leicht verblasst.

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