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"Bär" aus dem Tafelaufsatz "Reineke Fuchs". Max Esser für Meissen. 1922. Max Esser 1885 Barth – 1945 Berlin Porzellan, glasiert und in braunen, schwarzen, korallenroten und purpurvioletten Aufglasurfarben staffiert sowie partiell goldgehöht. Auf einem Hocker sitzender, sich umwendender Bär. Unterseits die Schwertermarke in Unterglasurblau, die geprägte Fuchsmarke sowie die geritzte Modellnummer "H245" und die geprägte Dreherziffer. Des Weiteren die Malernummer "69" in Aufglasurbraun. Schauseitig am Sockel in Gold signiert und datiert "M. Esser 1922", verso auf dem Sockel geritzt signiert (undeutlich). Künstlerexemplar. Entwurfsjahr: 1922. Zwischen 1919 und 1926 schuf Max Esser den aus 75 Teilen bestehenden Tafelaufsatz "Reineke Fuchs", ein Arrangement aus Leuchtern, Blumenschalen, Tiergruppen und Einzeltieren in Anlehnung an Johann Wolfgang von Goethes'' Epos in zwölf Gesängen. Der Tafelaufsatz war als Referenz an die barocke Tafelkultur als Gesamtkunstwerk konzipiert und gilt als eines der Hauptwerke der Pfeifferzeit. Lit.: Marusch-Krohn, C.: Meissener Porzellan 1918–1933 – Die Pfeifferzeit, Leipzig, 1993, S. 107f. Ein Blatt bestoßen, die beiden Fragmente für eine Restaurierung jedoch erhalten. Großes Blatt verso am Blattansatz fachgerecht restauriert. Verso am unteren Rücken eine herstellungsbedingte Glasurfehlstelle (L. 17 mm), etwas oberhalb eine minimale Glasurunebenheit. Minimale, herstellungsbedingte Masse- und Glasurunebenheiten. Maße: H. 24,8 cm. Max Esser 1885 Barth – 1945 Berlin Dt. Bildhauer. 1900 Beginn einer Bildhauerlehre in Berlin. Besuch der Abendschule am Königlichen Kunstgewerbemuseum und der akademischen Hochschule. 1903 Eintritt in die Klasse von August Gaul. 1906 erste Teilnahme an der Großen Berliner Kunstausstellung. Ab 1908 Mitarbeiter in den Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst in Unterweißbach. Künstlerischer Durchbruch durch den Verkauf der Plastik "Perlhuhn" an die Berliner Nationalgalerie 1912. 1918–31 nahezu ausschließlich für die Porzellanmanufaktur Meissen tätig, ab 1920 dort auch wohnhaft. 1924 Leiter eines Meisterateliers. Später Anfertigung von Porzellanmodellen für Hutschenreuther, die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin und Rosenthal. Grand Prix für die Plastik "Fischotter" auf der Weltausstellung Paris 1937.

dresden, Deutschland