Henri et René TRESER 
Jh. Becher auf Sockel mit Muscheldekor, vergoldete Bronzem…
Beschreibung

Henri et René TRESER

Jh. Becher auf Sockel mit Muscheldekor, vergoldete Bronzemontierung getrieben mit geometrischen Motiven. Schaft mit rautenförmigen Perlmuttplatten und Ringen aus Elfenbein und Ebenholz. Signatur unter der Schale: "H.&R. TRESER CISELURE STRASBOURG". Ca. 1925-1930 H : 28,5 cm Über den Jugendstil hinausgehen, das Ziel der Schüler von Philippe OBERLE Bereits 1913 vermerkte Paul Caster in der Revue alsacienne den Wunsch von Philippe Oberlé und seinen Schülern, sich etwas von der Überschwänglichkeit der floralen Motive des Jugendstils abzuwenden. "Nicht zu künstlich und überladen (...), die sensiblen Elemente seiner Umgebung sollten die Schaffung eines einfacheren Wohnstils vorantreiben. Dies sollte nun das ernsthafteste Anliegen und Ziel der Verfolgung von Professor Oberlé sein. » So findet sich das, was im Fußschaft der Schale des Professors schon einigermaßen sichtbar war, in einer Schale eines seiner Schüler, René Treser, vollendet wieder. Wir wissen wenig über diese beiden Brüder. Sie sind elsässische Silberschmiede, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts tätig waren. Es ist bekannt, dass sie Objekte sowohl für katholische Kirchen als auch für protestantische Tempel in den beiden elsässischen Departements und im Departement Moselle geliefert haben. Die Synagoge in Bitche hat ein Paar Rimmonim, die ihr Markenzeichen tragen. Mit Hilfe seines Bruders Henri fertigte René Tréser eine Tasse aus einer Muschel an, die in einem von der Nautilus der Renaissance inspirierten Hanap montiert ist. Der hier vorgestellte Becher illustriert das Ergebnis seiner Überlegungen zur Entwicklung der künstlerischen Produktion in Straßburg, die Formen sind einfacher, weniger ornamental. Die Muschel wird von einer gravierten Bronzegirlande unterstrichen und das Perlmutt der Muschel greift die auf dem Fußschaft eingesetzten Perlmutt-Rauten auf. Diese beiden Kunstwerke zeigen, in welchem Maße die Straßburger Goldschmiede des frühen 19. Jahrhunderts unsere Aufmerksamkeit verdient haben. Das erste zeigt das hervorragende Verständnis für die Ideale der Jugendstilbewegung. Das andere zeigt die frühe Berücksichtigung der neuen Ideen zur Vereinfachung der Formen. So erscheint Straßburg als eine Stadt, die trotz des Wechsels der Nationalität in der Lage war, an der Spitze der künstlerischen Forschung zu bleiben, sie manchmal sogar vorwegzunehmen.

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