HELDENBUCH

darinn viel seltzamer Geschichten und kurtzweilige historien. Frankfurt, Sigmund Feyerabend, 1590. In-4, kaltgestempeltes, rehbraunes Kalb auf Ais, Bordüren und Mitteltafel mit Filets und Schriftrollen gezeichnet, eine davon mit allegorischen Porträts von Treue, Hoffnung und Nächstenliebe verziert, kleine Messingschließen, Kette, Rücken gerippt, blaue Ränder (germanischer Einband der Zeit). Ausgabe illustriert mit einem großen Holzschnitt auf dem Titel, der im Text wiederholt wird, und 83 Holzschnittvignetten, gestochen von Virgil Solis und Jost Amman und eingefasst in ornamentierte Rahmen mit Blumen, Früchten, Tieren, Verflechtungen, etc. Gedruckt in gotischen Lettern auf zwei Spalten. Titel in rot und schwarz gedruckt. Das Heldenbuch ist eine Sammlung von verschiedenen epischen Romanen aus der mittelalterlichen germanischen Literatur. Erstmals in den 1470er Jahren veröffentlicht, wurde das Werk bis 1590 mehrfach nachgedruckt. SELTENES EXEMPLAR EINER KETTENBINDUNG. Die Praxis, Bücher an Pulte oder Rednerpulte zu binden, um Diebstahl zu verhindern, geht auf das Mittelalter zurück und setzte sich in Klöstern und öffentlichen Bibliotheken bis ins 17. Jahrhundert fort. Gruel, in seinem Manuel de l'amateur de reliures, t. I, p. 95, beschreibt diese libri catenati. Zahlreiche alte Anmerkungen auf dem letzten Vorsatzblatt und auf dem unteren Vorsatzblatt. Altes gestochenes Exlibris: Bibliothek Heinrich Stiebel. Aus der Bibliothek Furstenberg-Beaumesnil, mit Exlibris (1983, n°126). Kette wiederhergestellt. Restaurierungen am Einband (Scharniere, Kopfstücke, Ecken und Nerven).