Null Schatulle mit commessi in pietre dure



Ebonisiertes Holz auf Eiche und Na…
Beschreibung

Schatulle mit commessi in pietre dure Ebonisiertes Holz auf Eiche und Nadelholz, Flachcommesso mit verschiedenen Marmorsorten und Hartsteinen, vergoldete Bronze. Schatulle über rechteckigem Grundriss, mit konvex-konkav geschwungenem Sockel und Deckel. Die abgeschrägten Ecken betont mit Voluten und Maskarons in vergoldeter Bronze. Auf Deckel und vier Seiten profiliert gerahmte Commessoplatten mit Blumen- und Früchtedarstellungen in feinen Farbnuancen. H 21,5, B 38,5, T 32 cm. Florenz, Galleria dei Lavori, Ende 17./ Anfang 18. Jh. Seit der Antike sind Menschen fasziniert von Farb- und Edelsteinen. Tief in der Erde verborgen und häufig umhüllt von einem unprätentiösen Erdmantel, müssen sie mühevoll zu Tage gebracht und freigelegt werden, um ihren Zauber zu entfalten. In den italienischen Steinbrüchen wurden seit der Antike außergewöhnliche Marmors gefördert. Aber im 16. Jahrhundert kamen durch die Zunahme des See- und Landhandels zusätzlich immer mehr kostbare Steine nach Italien. Leidenschaftliche Steinsammler waren Cosimo I de' Medici und sein Sohn Francesco. Großherzog Ferdinando I de' Medici (1549 - 1609) entschloss sich schließlich, eine erste steinverarbeitende Großwerkstatt zu gründen, die Galleria dei Lavori in Pietre Dure, die 1588 ihre Arbeit aufnahm. Der Großherzog stellte einheimische Handwerker ein, die sich darauf spezialisierten, antike, in Stein gehauene Objekte zu restaurieren und zeitgenössische Intarsienbilder aus farbigen Steinen anzufertigen, die im neuen Geschmack Möbel und Vertäfelungen zieren sollten. In dieser Werkstatt ausgebildete Künstler bereisten ganz Europa, um für andere adelige oder königliche Haushalte zu arbeiten. Nordeuropäer besuchten auf der Grand Tour die Galleria dei Lavori, kauften und orderten Objekte mit und aus Pietre dure. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Werkstatt in Opificio delle Pietre Dure umbenannt und existiert bis heute als staatlich geförderte Einrichtung. Literatur Vgl. Colle, Il Mobile Barocco in Italia Arredi e Decorazioni d´interni dal 1600 al 1738, Mailand 2000, S. 170, die Cassetta aus dem Museo Nacional des Artes Decorativas in Madrid und S. 184, die Truhe aus dem Kunstgewerbemuseum Berlin. Vgl. Giusti, Pietre Dure Bilder aus Stein, München 2005, S. 159 ff. Vgl. Koeppe / Giusti, Art of the Royal Court, New York 2008, S. 198f, Nr. 54. Für ähnlich feine Steinintarsien s. das "Barberini-Cabinet" in der Sammlung The Metropolitan Museum of Art , Acc. No. 1988.19. Vgl. die Giovanni Battista Foggini zugeschriebene Schatulle im Royal Collection Trust, Inv.Nr. RCIN 11895. S.a. das Ebenholzkabinett mit Marketerie in Stein, Giovanni Bylifelt zugeschrieben, in der Sammlung Palazzo Vecchio Florenz, Inv. Sculture (1882), N. 1093 (Kat. Trésor des Médicis, Paris 2010, Nr. 88). Vgl. Kat. Wunderwelt: Der Pommersche Kunstschrank, Augsburg 2014, Nr. 65, der Kabinettschrank mit den Pietra-Dura-Einlagen aus dem Maximilianmuseum in Augsburg, Inv.Nr. 5817.

1507 

Schatulle mit commessi in pietre dure Ebonisiertes Holz auf Eiche und Nadelholz, Flachcommesso mit verschiedenen Marmorsorten und Hartsteinen, vergoldete Bronze. Schatulle über rechteckigem Grundriss, mit konvex-konkav geschwungenem Sockel und Deckel. Die abgeschrägten Ecken betont mit Voluten und Maskarons in vergoldeter Bronze. Auf Deckel und vier Seiten profiliert gerahmte Commessoplatten mit Blumen- und Früchtedarstellungen in feinen Farbnuancen. H 21,5, B 38,5, T 32 cm. Florenz, Galleria dei Lavori, Ende 17./ Anfang 18. Jh. Seit der Antike sind Menschen fasziniert von Farb- und Edelsteinen. Tief in der Erde verborgen und häufig umhüllt von einem unprätentiösen Erdmantel, müssen sie mühevoll zu Tage gebracht und freigelegt werden, um ihren Zauber zu entfalten. In den italienischen Steinbrüchen wurden seit der Antike außergewöhnliche Marmors gefördert. Aber im 16. Jahrhundert kamen durch die Zunahme des See- und Landhandels zusätzlich immer mehr kostbare Steine nach Italien. Leidenschaftliche Steinsammler waren Cosimo I de' Medici und sein Sohn Francesco. Großherzog Ferdinando I de' Medici (1549 - 1609) entschloss sich schließlich, eine erste steinverarbeitende Großwerkstatt zu gründen, die Galleria dei Lavori in Pietre Dure, die 1588 ihre Arbeit aufnahm. Der Großherzog stellte einheimische Handwerker ein, die sich darauf spezialisierten, antike, in Stein gehauene Objekte zu restaurieren und zeitgenössische Intarsienbilder aus farbigen Steinen anzufertigen, die im neuen Geschmack Möbel und Vertäfelungen zieren sollten. In dieser Werkstatt ausgebildete Künstler bereisten ganz Europa, um für andere adelige oder königliche Haushalte zu arbeiten. Nordeuropäer besuchten auf der Grand Tour die Galleria dei Lavori, kauften und orderten Objekte mit und aus Pietre dure. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Werkstatt in Opificio delle Pietre Dure umbenannt und existiert bis heute als staatlich geförderte Einrichtung. Literatur Vgl. Colle, Il Mobile Barocco in Italia Arredi e Decorazioni d´interni dal 1600 al 1738, Mailand 2000, S. 170, die Cassetta aus dem Museo Nacional des Artes Decorativas in Madrid und S. 184, die Truhe aus dem Kunstgewerbemuseum Berlin. Vgl. Giusti, Pietre Dure Bilder aus Stein, München 2005, S. 159 ff. Vgl. Koeppe / Giusti, Art of the Royal Court, New York 2008, S. 198f, Nr. 54. Für ähnlich feine Steinintarsien s. das "Barberini-Cabinet" in der Sammlung The Metropolitan Museum of Art , Acc. No. 1988.19. Vgl. die Giovanni Battista Foggini zugeschriebene Schatulle im Royal Collection Trust, Inv.Nr. RCIN 11895. S.a. das Ebenholzkabinett mit Marketerie in Stein, Giovanni Bylifelt zugeschrieben, in der Sammlung Palazzo Vecchio Florenz, Inv. Sculture (1882), N. 1093 (Kat. Trésor des Médicis, Paris 2010, Nr. 88). Vgl. Kat. Wunderwelt: Der Pommersche Kunstschrank, Augsburg 2014, Nr. 65, der Kabinettschrank mit den Pietra-Dura-Einlagen aus dem Maximilianmuseum in Augsburg, Inv.Nr. 5817.

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